Als „maximal verstörend“ ist Sophia Kennedys aktuelles Album ´Monsters´ bereits treffend beschrieben worden, und auch die Live-Präsentation im Biergarten des Düsseldorfer Zakk trägt apokalyptische Züge – und das nicht nur wegen des Unwetters, das an diesem Tag über Nordrhein-Westfalen hineinbricht. Mit ihrem partner in crime Mense Reents an ihrer Seite versucht die seit Langem in Hamburg heimische Amerikanerin gar nicht erst, die im Studio kunstvoll aufgeschichteten Tracks auf der Bühne originalgetreu abzubilden, sondern verwirklicht auch im Live-Setting genau den Improv-Ansatz, der überhaupt erst zur Entstehung des trippigen Monster-Pop geführt hatte. Mehr als eine grobe Richtschnur sind die Studioversionen an diesem Abend deshalb nicht. Mit Synth, Midi-Keyboard, Samples, Effekten und einem brachialen Bass-Sound suchen (und finden) die zwei neue Bühnen-Identitäten für ihre bisweilen unwirklich-bedrohlich anmutenden Songs und legen dabei auf den Inhalt oft mehr Wert als auf die Form. Gleich bei mehreren Tracks kommt die Musik praktisch komplett aus der Konserve und nur Sophias Gesang ist live, allerdings entpuppen sich diese Momente schnell als die intensivsten und leidenschaftlichsten des Abends. Am Ende bricht dann sogar das Equipment unter der emotionalen Last der Performance zusammen und die zwei müssen das Finale der Show spontan umplanen, als das geliehene Keyboard kurzerhand den Dienst quittiert. Schlimm ist das allerdings nicht, schließlich ist die Performance die gesamten 70 Minuten über beeindruckend impulsiv.
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