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Die letzten Wochen waren beherrscht vom „Deutschen Herbst“. Der dazugehörige OST „DER BAADER MEINHOF KOMPLEX“ (Warner Music) ist qualitativ dem Film ebenbürtig. „Child In Time“/ Deep Purple, Janis Joplin und Bob Dylan kennt man, aber die 15 Tracks von Hinderthür/Tessloff und diverse weitere (Hinrich Dageför u.a.) vermitteln eine intensive, wahnsinnige, bedrückende, faszinierende Atmosphäre! Filmmusik, instrumental, voller Dramatik, wie sie heute kaum noch komponiert wird! *****Direkt aus den Siebziger Jahren entnommen sind die Tracks der 2CD „BEST OF ROCK DISCO VOL.2“ (Membran International). The Rah Band, Straight Shooter, Atlantis, Golden Earring, The Stranglers, Herman Brood u.v.a. laden zum `old-school-abrocken´ ein. Those were the days... ***
Ebenfalls aus längst vergangenen Epochen stammen die Mitglieder(innen) von THE ZIMMERS. Ihre Altersgrenzen liegen zwischen Ende 60 und 100, aber ihre Sounds vermitteln eine moderne Coolness. Okay, der Gesang ist manchmal etwas dünn, aber die Instrumentierung zu den Neuinterpretationen von „Firestarter“ (Prodigy), „Fight For Your Right (To Party)“ (Beastie Boys) und 12 weiteren Versionen „alter“ Klassiker ist gut. Man spürt den Zimmers deutlich „LUST FOR LIFE“ (Shameless Records / BBC) an. Die CD enthält zudem 3 Videos! ***
Die Vergangenheit hat scheinbar auch THE PLEASURE geprägt. Das Cover von „TRAVEL INSIDE“ (Rookie Records / Cargo) ließen die drei Freiburger von Klaus Voormann („Revolver“/Beatles-Cover; Musiker für Lennon, M. Mann u.a.) gestalten, die Musik geht sehr stark in Richtung Sixties-Soft-Pop, Gerry Rafferty- und Beatles-Pop (VÖ: 07.11.) ***
„DEVASTATOR“ (Secretly Canadian / Cargo) verschreibt sich in Form von 13 Tracks dem Südstaaten-Boogie. Der klassische Rock von CATFISH HAVEN, verziert mit Trompeten und `bratzenden´ Gitarren, hätte in den 70ern, irgendwo zwischen Joe Cocker & Mitch Ryder angesiedelt, sicher reißenden Absatz gefunden. Anno 2008 wird es schwieriger... ***
Ebenfalls aus den Staaten (Northaptom, MA) kommen TIGERCITY. Deren „PRETEND NOT TO LOVE“ (Strange Feeling / Rough Trade) reißt subjektiv jedoch leider nicht vom Hocker. Hohe Gesänge, Wave-Gitarren, 80er-Retro plus Earth, Wind & Fire / INXS-Mix allein machen noch kein Meisterwerk aus. (VÖ: 14.11.) **
Typisch englischen `Positive Pop´, der die frühen 90er als Inspiration nicht verschmäht hat, zelebrieren die DELAYS auf „EVERYTHING´S THE RUSH“ (Fiction / Cooperative / Universal). Nebenher werden latent Erinnerungen an Muse, Verve oder U2 verarbeitet, melodische Gitarren der „Swingin´Sixties“ rezitiert. Ein schöner Mix! ***
Das gleichnamige Debut der DUTCH UNCLES (Tapete Records) aus Manchester könnte gleich hinter den Delays einsortiert werden. Man kann den kaum 20jährigen Musikern sowohl ihre überbordende Spielfreude als auch mangelnde Wave-Erfahrung anmerken...die Sounds `flackern´ teilweise doch etwas... **
Aus deutschen Landen frisch auf den Tisch kommen SLOWTIDE mit „ORIGINS“ (Marchpane Records). Dieser mit Funk-Elementen gemixte Synthesizer-Pop geht leider arg in Richtung Mainstream, was die mit viel Raum erklingenden ausgefeilten Melodien nicht auffangen können ... (VÖ: 14.11.) **
Das „WETTSINGEN IN SCHWETZINGEN“ (XN-Tertainment / Tonpool) gewinnen ganz klar die SÖHNE MANNHEIMS gegen XAVIER NAIDOO. Diese Doppel-CD bietet jeweils einem Act ein Forum, um sich `unplugged´(für MTV) zu präsentieren. ***
STAN OR ITCHY aus der Schweiz präsentieren sich extrem tanzbar. Angeführt von Sängerin Stephanie Beutler fetzen auf „SWEAT´N´SUITS“ (Flat Daddy Records / Broken Silence) Rock- u. Ska-Tracks temporeich durch die Boxen. Mit einigen Gästen wird dem Reggae ebenso Tribut gezollt wie den Helden von No Doubt. ***
Aus Malta katapultieren die BEANGROWERS ihr viertes Album „NOT IN A MILLION LOVERS“ (Schoenwetter / Broken Silence) in die Umlaufbahn. Sängerin Alison Galea, bekannt durch ihr Phillip Boa/ Voodooclub-Engagement, singt sich routiniert durch den Gitarren-Indie-Sound ihrer Kollegen. Leider jedoch nicht mehr so frisch wie bisher gewohnt... ***
Eine erhabene Kühle strahlt dagegen FRIDA HYVÖNEN aus. Die Schwedin mit dem finnischen Namen präsentiert auf ihrem weltweit veröffentlichtem zweiten (insgesamt dritten) Album „SILENCE IS WILD“ (Secretly Canadian / Cargo) coole Vocals zu klaren Sounds, die sich an Pianoklängen erwärmen. Singer-Songwriter-Songs, die erfrischend wie der Herbstwind daherkommen... ****
„NO TIME WASTED“ (Divine Records / Cargo) lautet das Versprechen der dänischen Senkrechtstarter MABOROSI, die sich in ihrer Heimat gerade mit der EMI überworfen haben. Nun erreichen die (dort im Januar veröffentlichten) soften Glam-Gitarren, schöngeistiger Zeitlupen-Pop und verträumt-unaufgeregte Klavier-Stimmungen auch den hiesigen Markt. (VÖ: 07.11.) ***
Verabschieden wir uns mit dem Pariser Komponisten MARC COLLIN, dem Mann hinter Nouvelle Vague. „HOLLYWOOD, MON AMOUR (80´s Movie Songs Reinvented)“ (PIAS), eingesungen von Juliette Lewis, Skye, Nadeah u.a. kleidet bekannte Filmmusiken („Call Me“, „Cat People“, „Forbidden Colours“, „Footloose“, ...) völlig neu ein. Manchmal sind die Tracks lediglich noch am Text zu identifizieren. Perfekt für die Chill-out-Lounge des herannahenden Winters! ****
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