POP(PE)´S TÖNENDE WUNDERWELT

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Newcomer müssen leider warten, zum Fest der Feste werden traditionell `große´ Namen präsentiert. Altstar oder Oldie-Hit, meistens langweilig. Wie schön, dass es Ausnahmen gibt: WEIRD AL YANKOVIC bereitet auf seinem 13.Album „STRAIGHT OUTTA LYNWOOD“ (SonyBMG) Hits von Green Day (hier: „Canadian Idiot“), R. Kelly oder Usher völlig neu auf. Seine „Polkaramas“ sind seit jeher gelungen, in diesem Fall wird der „Ententanz“ mit 50 Cent („Candy Shop“) gemixt, viele weitere aktuelle Hits gleich mitgequirlt. Man kennt sie alle, kommt aber nicht mehr darauf, ob nun Pink, Gorillaz oder Coldplay die Urheber waren. Obendrauf gibt es gar noch Eigenkompositionen. Selbst die Muppets können nicht lustiger sein! *****
ROBYN HITCHCOCK hat THE VENUS 3 (R.E.M.-Peter Buck, Bill Riflin, Scott McCaughey) aktiviert, um „OLÉ! TARANTULA“ (Proper / Rough Trade) mit viel Sixties-Psychedelia, Harmonica, Sonne in der Musik, einer Prise Lennon-Petty-Mix und zahlreichen Gästen (Ian McLagan, Kimberley Rew u.a.) abzufeiern. Gelungen! ****
Wirklich viele verschiedene Interpreten prägen das Bild von „CD 86 - 48 TRACKS FROM THE BIRTH OF INDIE POP“ (Sanctuary). Diese Doppel-CD hat soetwas wie den Zeitgeist, den Beginn einer Ära eingefangen. Flauschige, poppige, noch unendlich `nette´ Perlen aus dem Gitarren-Underground Englands Mitte der 80er. Nicht Hardcore war angesagt, sondern die hier vertretenen Acts wie Primal Scream, JAMC, Primitives, Darling Buds, Soup Dragons, June Brides, Mighty Lemon Drops, Wedding Present, undundund. Hinsetzen, eintauchen! *****
„RETRIBUTION OVER THEE“ (Sanctuary) enthält auf 2 Cds jeweils ein Konzert der legendären THEATRE OF HATE des Kirk Brandon. CD1 führt uns in das Londoner Lyceum, 1981. Der Sound ist karg, der Bass prägnant vorn. Brandon klingt etwas schal, vom Publikum ist kaum etwas zu hören. Anders der fette, volle Sound in Montpellier 1996. Sicher, eine Reunion ist nicht so interessant wie ein Konzert aus der Anfangszeit. Aber hier klingt Brandon wie Brandon, und „Do You Believe In The Westworld“ ist im Set. Als Dokument sehr schön. ***
DEPECHE MODE präsentieren ihre „BEST OF VOLUME 1“ (Mute) ohne Überraschungen („Personal Jesus“, „People Are People“, „It´s No Good“,...), jedoch mit neuer Single „Martyr“. 18 Tracks, irgendwie okay, man muß im Gegensatz zu den alten DM-Singles-Compilations keine CD mehr wechseln... (Idee: **, Musik:)****
Gleiches gilt für U2, hier heißt die Zusammenstellung auch gleich „18 Singles“ (Island / Universal). „Vertigo“, „Beautiful Day“, „New Year´s Day“ führen ein Tracklisting an, das in die von Rick Rubin produzierten Songs „The Saints Are Coming“(mit Green Day) und „Window In The Skies“ (unveröffentlicht) mündet. Those were the days... (Idee: ***, Musik:) ****
Da ist es schön, wenn ein DISCO ENSEMBLE daherkommt, und die Schwarte auf dem Zweitling „FIRST AND KIT“ (Universal) mal richtig krachen lässt. Die 4 Finnen (siehe Coverstory) verkünden via Gitarren-Drums-Bass: „This Is My Head Exploding“; folglich wird geshoutet und gepunkrockt, bis der Weihnachtsbaum nadelt. ****
Wenn X-Mas und Silvester endlich vorbei sind, wagen sich PONI HOAX ans Licht der Öffentlichkeit. Am 05.01.07 erscheint das selbstbetitelte Album (Tigersushi Records) des Quintetts, verkaufsfördernd mit einer unbekleideten Dame auf dem Cover. Die Musik orientiert sich scheinbar an 70er/80er-Elektronica, Düster-Disco und brachialem Rock.Rhytmischer Krach wird in glücklich-melancholischen Momenten von Piano und Streichern ersetzt. Eine urige Mischung, wie durch Nebelschwaden, jedoch in gutem Sound. **
Prost!



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