TINARIWEN

(Wrasse/Harmonia Mundi)

Zugegeben, des hypnotischen Eindrucks der Musik von Tinariwen kann man sich kaum ent-ziehen. Schon der erste Song „Anassakoul ‚N’ Ténéré“ in das zweite Album der malischen Musikrebellen besetzt die Position des aufmüpfigen, Konventionen sprengenden Musikge-mischs aus Rock’N’Roll, Rap und heimatlichen Klängen. Tinariwen, die auch die „blauen Männer“ genannt werden (nach der Farbe ihrer Turbane, die auch ihre Haut blau färbt), kom-men aus einer Guerillabewegung. In der Region Adrar des Iforas im nördlichen Mali kämpf-ten sie mit der Kalaschnikow im Arm und der E-Gitarre auf dem Rücken für die Freiheit. Das raue, ungebundene Wirken hört man ihren Songs an. Auch im Westen war die E-Gitarre akus-tisches Zeichen für Rebellion. Die Wüste im Norden Afrikas lebt, auch von den Revoluzzer-tönen in den Zelten.
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