MARTIN KOHLSTEDT

(Warner Classics)

Nachdem er zuletzt eher experimentellen Klängen gefrönt hatte, kehrt der Pianist Martin Kohlstedt auf „Flur“ zu seinem Hauptinstrument zurück und stellt es auf außergewöhnliche Weise in den Mittelpunkt. Die Aufnahmen, die allesamt bei ihm zuhause entstanden sind, lassen einen das Instrument sehr intensiv und intim erfahren – man hört die Mechaniken knarzen, das Instrument arbeiten und weich gedämpfte Töne produzieren. Dadurch erhalten seine kurzweiligen Kompositionen wie das gediegene „Lun“ oder das vertraut einnehmende „Jul“ einen regelrechten Authentik-Schub. Zuweilen werden ruhige Passagen auch von Naturklängen wie Vogelgezwitscher untermalt und wirken damit wahrhaftig aus dem Leben gegriffen. Hier trifft zeitgenössische Klaviermusik auf einen zeitgemäßen Klangrahmen und wird dadurch zum zeitlosen Statement für naturnahe Musik. 5

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