DINO PARIS & DER CHOR DER FINSTERNIS

(Kreismusik / Soulfood)

Das richtige Album zur richtigen Zeit? Das könnte man denken, wenn in diesen Tagen eine LP mit dem Titel „Alles wird ganz schlimm“ erscheint, auf der sich zu allem Überfluss auch noch Songs mit Namen wie „Virenschutzprogramm“ und „Komm, wir lassen einfach alles sein!“ befinden. Entstanden sind die elf Lieder allerdings schon zwischen 2015 und 2019, als man die derzeitigen Einschränkungen des öffentlichen Lebens noch für realitätsferne Dystopien gehalten hätte. Geplant hatte Jan Preißler alias Dino Paris ursprünglich ein Album mit Kindermusik. Dieses Vorhaben schimmert an einigen Stellen noch durch, etwa wenn in „S-Bahn“ aus der Perspektive eines ebensolchen Gefährts Träume von der großen weiten Welt formuliert werden. Es wird jedoch immer dann verworfen, wenn Ironie zum Einsatz kommt – und das geschieht hier nicht zu knapp, so möchte man bei Songs wie „Softeis“ und „SUV“ angesichts der ansonsten fragwürdigen Textaussagen wenigstens hoffen. In den guten Momenten (der beste trägt den Titel „Irgendwie dialektisch“) denkt man ein wenig an PeterLicht und die Sterne, in den schwächeren wirken Texte und Musik jedoch etwas arg eingängig und offensichtlich. 3

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