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Mit seinen glockenglaren Elektro-Sounds kommt das Sextett KID ASTRAY „Home Before The Dark“ (Cosmos / Membran). Und das ist auch gut so, denn die Norweger (inkl. einem italienischen Vogue-Model) würden subjektiv mit ihrem Indie-Dance-Pop im Dunkeln gar nicht mehr auffallen. **Dagegen behaupten die fünf Schweden von YAST „My Dreams Did Finally Come True“ (Adrian Recordings / Broken Silence). Das glaubt man ihnen aufs Wort. Erst kracht es ordentlich, dann erklingt ein nebliger Schwebesound mit „englischen“ Wave-Gitarren, bevor Anleihen an Nick Cave bzw. den Pretenders sich herauskristallisieren. VÖ: 18.09. ***
In Island ist man der Meinung, „The Wolves Are Whispering“ (Bang ehf / Alive). Jedenfalls sieht das Bardi Johannsson mit seinem Projekt BANG GANG so. Schlaf-Sequenz-Pop und Traum-Gesänge mit deutlichem „frühe Neunziger-Faible“. Musik okay, Name selten blöd! ***
Wie ein großer Rummelplatz wirkt „Eyes Wide Tongue Tied“ (Cooking Vinyl / Indigo) von THE FRATELLIS. Das vierte Album der Schotten geizt weder mit Western-Gitarren, noch mit sonnig-stampfendem Pop oder Piano-Sound. Irgendwo zwischen Bruce Springsteen und Ghostbusters... *** VÖ: 21.08.
Wirklich galaktisch erscheint „Into The Deep“ (Provogue / Mascot / Rough Trade). Die Formation GALACTIC aus New Orleans / USA vermischt bombastischen Funk mit Orchester-Sound, schmutzigen Rock mit tiefen Bässen, und ist dabei noch absolut Party-Tauglich. Das steht kein Tanzbein mehr still! Hammond-Gangster-Blubber-Funk. Da könnte selbst Shaft noch etwas lernen... ****
Wenn man FAMILY OF THE YEAR ist, ist es auch kein Problem, „Null-Problemo-Sommer-Pop“ zu kreieren. Richtig. Die Gebrüder Keefe und Co. aus Boston mixen noch etwas Wave drunter, lassen die Vocals wechseln, und fertig ist ein verträumtes Kleinod, dass selbstbetitelt zudem ebenso heißt wie die Gruppe (Island / Universal). Sicher nicht epochal, aber schön. *** VÖ: 14.08.
Aus New York kommt Ex-Virgins-Frontmann DONALD CUMMING mit „Out Calls Only“ (Washington Square Music) über den großen Teich. Gesanglich eher an Mink de Ville erinnernd, lehnen sich seine Instrumentierungen irgendwo im Niemandsland zwischen Dire Straits und 80er Pop an. Nun ja... **
Da hat es MATTEO CAPREOLI besser. Er ist nun „Zuhause“ (PIAS / Rough Trade). Mitklatsch-Erzähl-Musik mit Harmonika sowie oft auch mit ungewöhnlicher Instrumentierung. So kann deutscher Pop Spaß machen. „Frag mich“ kann musikalisch gar (fast) mit dem „Stolen Dance“ der Milky Chance mithalten. ***
Der Knaller des Monats kommt jedoch von WIRTZ. „Auf die Plätze, fertig, los“ (Wirtz Musik / Tonpool) heißt der Nachfolger des Top5-Studioalbums „Akustik Voodoo“ vom Ex-Sub7even-Sänger. Der Titel ist Programm: Sauberer Rock mit grandiosen deutschen Texten, die zu berühren wissen! Geile Bässe und eine musikalische Nähe zu Green Day lassen den Frankfurter Wirtz sicher erfolgreich durch die Decke gehen, obwohl er bei „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ auf VOX mitmachte... ****
Wunderbar auch das neue Werk von Lutz Ulbrich. Als LÜÜL & BAND zeichnet der Berliner (*1952), Ex-Lebensgefährte von VU-Chanteuse Nico; Ex-Ash Ra Tempel-Musiker und Gründungsmitglied der 17 Hippies, seine „Wanderjahre“ (MIG) nach. Die Hymne auf „West-Berlin“ ist, textlich im Sprechgesang dargeboten, ein Superkonzentrat an deutsch-geschichtsträchtiger Unterhaltung. „In der Nachbarschaft“, Lüül´s Interpretation des Tom Waits-Klassikers „In The Neighborhood“, ist trotz seiner Genialität gar noch eins der schwächeren Songs vom Ukulelen-Klavier-Bratschen-Marimba-Kontrabass-Longplayer par excellence! ****
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