Mit "Heads Up" (Asphalt Tango/Indigo) wagen sich die sonst eher weltmusikalisch aktiven Asphalttänzer auf ungewohntes Terrain, denn bei ANNIQUE steht (Adult)Pop im Fokus. In dieses an sich erstmal langweilig scheinende Genre mischt die Britin eine Prise Swing, etwas Latin, auch Jazz und sorgt so für einigen Hörspaß. 3 Dem kraftvollen, gleichwohl etwas verträumten IndiePop der 90er huldigen THE DODOS auf "Individ" (Morr Music/Indigo). Das ist sehr angenehm, zumal dich am Ende eine gute Minute weißes Rauschen aus allzu juvenilen Träumen reißt. 3 I'M NOT A BAND könnte man als zappelige Elektropopper wegsortieren. Aber da ist trotz aller Schlichtheit irgendwas an "Oceans" (AdP/Alive), das zu faszinieren vermag. 3 Auch NESSIE, eine junge Berlinerin, geht auf ihrem Debut elektronisch an Pop heran. Leider wirkt "Rolling With The Punches" (RaR/Motor/Tonpool) etwas schaumgebremst und blutarm. 2 Genauso elektronisch und mit leichtem Kunststoffaroma segeln die Schweizer STEVANS manchmal hart am Eurodance-Schmonz, dann wieder dicht am Stadionrock. Für "Rupture" (Stevans/Phonag) haben sie die mittleren Depeche Mode genauso beklaut wie Cool & The Gang. 2 Dann lieber ein wah-wah-gesättigten PsychRock-update, wie es SUN AND THE WOLF spielen. Für "Salutations" (World In Sound/Clear Spot/Plastic Head) wurden alle in NZ (ja, inzwischen auch die in Berlin) verfügbaren Verzerrer in Reihe geschaltet. 3 Aus Chicago gibt’s was neues von den DISAPPEARS, die auf "Irreal" (Kranky) in gewohnt großartiger Weise PostRock, Minimalismus und Brancaeske Gitarren vereinen. Es tauchen Dub-Schatten auf, später PIL-haftes, aber stets sehr eigen, drängend und extrem intensiv. Man muss das natürlich laut hören! 5 Die Bostoner CHANDOS haben weniger Zeit, sie müssen auf "Rats In Your Bed" (Carpark) in 23 Minuten 11 kratzende Stücke IndieRock runterschrubbeln. Und das gelingt prima. Hat hier jemand gerade "Pixies" gerufen? 3 Obwohl z.B. "Swan" durchaus Ohrwurmpotential hat, muß sich die 25 Jahre altem DarkWaveRock verfallene LAURA CARBONE erst noch vom Epigonenhaften lösen. Da ist "Sirens" (Duchess Box/Rough Trade) nur ein erster Schritt. 3 Wechseln wir vom Geraden zum Kryptischen. Auch wenn Bandname und Artwork in ganz falsche Richtung(en) weisen, spielen die LOURDES REBELS auf ihrer "Snuff Safari" (Aagoo Rec.) weder PunkRock noch SurfTrash, sondern betreiben digitalen Schamanismus. 4 Oder die in-crowd ergötzt sich in dunklen London-Löchern an dem bedrohlichen Blubbern, dem dämonischen Zischen und den extrem herunter gedrehten beats, mit denen MR. MITCH seine "Parallel Memories" (Planet Mu) an Papa Grime rekapituliert. 4 Auf andere Weise lotet der Sampler "Hyperdub and Teklife present Next Life"(Hyperdub) die Grenzen von Tanzmusik aus. Footwork-Granden aller Nationen vereinen sich im Seltsamen - "That's It 4 Lil Ma"! 4 Wenn nun Entspannung not tut, könnte THOMAS KÖNERs nur digital erschienene "La Barca - Complete Edition" zunächst helfen. Bis man merkt, durch welch aufregende Gewässer die aus etlichen fieldrecordings zusammengebaute Ambient-Sonnenbarke auf ihrer Reise durch 22 Städte doch kreuzt. 5 HULDRELOKK nahmen "I Levende Life" (Westpark/Indigo) bei Konzerten vor ihren zahlreichen deutschen Fans auf. Der von Geige, Nykkelharpa und dem freundlichen Gesang der Damen um Kerstin Blodig geprägte SchwedenFolk ist nicht schlecht, aber wenn ich die Konzertbesucher klischeehaft imaginiere, erwacht in mir böser Sarkasmus. 3
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