Natürlich ist es ein Buch über George Harrison (Edition Olms. ISBN 3-283-00445-5. EUR 46), das Jason Fine und das Rolling Stone Magazin herausgegeben haben. Es ist ein opulentes Buch über den "stillen" Beatle, der im November 2001 gestorben ist. Es ist aber auch ein Buch über den amerikanischen Rolling Stone, der kräftig sein eigenes Süppchen im Harrison-Gedächtnisumfeld kocht. Denn fast alles, was auf Harrisons Leben ausgebreitet wird, fand sich schon in Artikeln und Interviews in diesem Magazin. Hunderte von Fotos, eine kommentierte Diskographie und ein langer Text von Mikal Gilmore sind es trotzdem Wert, dieses Buch zu besitzen. Jetzt auch noch Opernmusik in dieser Zeitschrift? Ganz sicher nicht. Aber der Hinweis auf den Opernführer für junge Leute (Schott Verlag, ISBN 3-254-08384-9. EUR 13,95) von Arnold-Werner Jensen sollte trotzdem auf Interesse stoßen. Das wirklich lesenswerte Buch führt weg vom akademisch-ernsten Getue um Mozart- oder Verdi-Opern. Locker, aber ohne oberflächlich zu sein, finden sich Erklärungen zur Entstehungsgeschichte und zum Inhalt der "beliebtesten Opern von der Barockzeit bis zur Gegenwart" mit Illustrationen von Reinhard Heinrich. In die Gegenrichtung, zur urwüchsigen "Negermusik", wie es einmal verächtlich hieß, blickt Nelson George. In R&B. Die Geschichte der schwarzen Musik (Orange Press Verlag, ISBN 3-936086-04-4, EUR 15) zeichnet er ein weit gespanntes Bild eines aus vielen Stilen entstandenen Musikstils. Nelson lässt sich aber nicht nur auf die Musik ein, sondern schildert auch die gesellschaftspolitischen Gegebenheiten der USA in einem Zeitraum von 1900 bis 1987. Dabei schaut er genauso auf die Entstehung schwarzer Radiosender wie auf die Geschäftstätigkeit schwarzer Schallplattengesellschaften. Eine Fortschreibung wäre angebracht. Thematisch passt dazu der opulent ausgestattete Bildband Jazz Singers (Rütten & Loening Verlag, ISBN 3-352-00629-6, EUR 30). Zwanzig bedeutende Namen des Jazz (u.a. Dinah Washington, Nina Simone, Ray Charles, Jimmy Witherspoon) in Wort und Bild und der englische Melody Maker als Herausgeber der Oiginalausgabe. Nach einer kurzen biografischen Notiz wird jeder Künstler mit einem Interview, einer Diskografie und bemerkenswerten Schwarz-weiß-Aufnahmen vorgestellt. Es ist ein Streifzug durch die amerikanische Musikgeschichte, als Billie Holiday die weiblichen und Frank Sinatra die männlichen Stimmen prägten.
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