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ICH.DARF.NICHT.SCHLAFEN

Splendid (Sony Pictures)

ICH.DARF.NICHT.SCHLAFEN

Das Szenario ist nicht neu und doch anders: seit Christopher Nolans MEMENTO mit seinem tätowierten Helden, der in den Pausen zwischen diversen Zuständen seinem Kurzzeitgedächtnis auf die Sprünge zu helfen versucht, folgen Filme zum Thema Gedächtnisverlust einem gewissen Schema. Auch ICH.DARF.NICHT.SCHLAFEN bildet hierbei keine Ausnahme. Christine Lucas (Nicole Kidman) erwacht jeden Morgen mit der gleichen Unsicherheit: Wer bin ich, wo bin ich und wie soll ich diesem Typen (Colin Firth) gegenübertreten, der sich als Ben vorstellt und behauptet mein Ehemann zu sein? Der erklärt ihr dann, dass sie als Studentin einen Unfall gehabt habe, bei dem eine psychogene Amnesie ausgelöst worden sei mit dem Resultat, dass sie jede Nacht die Ereignisse des vorangegangenen Tages und ihre Identität vergisst. Die Aufgabe der Fotodokumentation übernimmt liebevollerweise Ben für Christine, indem er überall im Haus Bilder und Notizen hinterlässt. Kaum ist jedoch Ben aus dem Haus meldet sich per Telefon Dr. Nash (Mark Strong), ein Neuropsychologe, der Christine auffordert ein Videotagebuch zu führen und ihr eröffnet, dass sie keinen gewöhnlichen Unfall hatte sondern Opfer eines brutalen Unfalls wurde, der ihr fast das Leben kostete. Da der Film aus Christines Perspektive gezeigt wird ist es klar, dass die Motivationen und Hintergründe der anderen Figuren nicht gleichwertig behandelt werden und teilweise etwas abgehackt wirken. Die Eröffnung von Bens Halbwahrheiten versetzt Christine in ein Feld kontinuierlichen Mistrauens. Wer sagt ihr die Wahrheit? Wem kann Sie wirklich trauen? Warum lügt Ben? Der zweite Themenbereich - Vertrauensbeziehungen zwischen Ehepartnern - weist diverse Parallelen zu Finchers THE GONE GIRL auf. Nur ist Rosamund Pikes Figur um einiges vielschichtiger gezeichnet, was aber nicht allein dem Gedächtnisverlust Christines zuzuschreiben ist. Pike legt in ihrer ersten Hauptrolle einen Rundumschlag ihres Könnens hin, bei Kidman hingegen geht es um die Auswahl der 'richtigen' Nuancen. Erfrischend war die Darbietung Colin Firths, der sich hier auch von seiner dunklen Seite präsentieren durfte.

GB 2014, Regie: Rowan Joffe
Darsteller: Nicole Kidman, Colin Firth, Mark Strong u.a.
Kinostart: 13.11.2014
Weitere Infos: www.splendid-film.de

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