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3 DOORS DOWN

IM SIEBTEN ROCKHIMMEL

3 DOORS DOWN

Gleich das erste Album der Alternative Rocker aus Mississippi schlug ein wie eine Bombe. Sie wurden mit Awards überhäuft und standen mit insgesamt vier Singles auf dem ersten Platz der US Charts. Man sollte annehmen, dass es den vier jungen Burschen aus einem winzigen Kaff im amerikanischen Nirgendwo zu Kopf steigen würde, sich jeden Tag auf allen Radiostationen zu hören. Aber 3 Doors Down geben sich ganz im Gegenteil sehr bodenständig. Im Gespräch mit Bassist Todd Harrell wird schnell klar, dass Erfolg vor allem mit harter Arbeit zu tun hat.

„Nach unserer ersten Welttournee haben wir erstmal eine lange Pause gemacht. Es ist verdammt hart, so lange von Freunden und Familie getrennt zu sein. Wir waren körperlich und mental einfach ausgelaugt.“ Wobei sie die vier monatige Auszeit daheim natürlich nicht ungenutzt ließen. Es galt, neue Kraft zu sammeln und die Eindrücke der vergangenen zwei Jahre im Songwriting einzufangen. „Wir haben mehrere Monate an den neuen Songs geschrieben. Als dann alles fertig war, haben wir zehn Wochen in einem Studio in Seattle verbracht.“ Nach der recht ausgiebigen Verschnaufpause wurde bei den Aufnahmen zu „Away From The Sun“ nicht getrödelt. Die Rastlosigkeit des Unterwegsseins ist somit erhalten geblieben. „Die Atmosphäre und die Texte sind sehr von unserer umfangreichen Welttournee geprägt. Nach dem Erfolg des letzten Albums haben wir massenweise Dinge gesehen und erlebt, die uns enorm inspiriert haben.“ Man spürt förmlich, wie 3 Doors Down kräftig in Fahrt gekommen sind. „Das neue Album ist um einiges härter und druckvoller als der Vorgänger. Wir konnten unsere Empfindungen sehr intensiv umsetzen.“ Außerdem klingt es sehr selbstbewusst. Nirgendwo schwingt Angst vor dem Flop des zweiten Albums mit. „Richtig, Sorgen oder Zweifel hatten wir keine. Es war diesmal nur sehr schwierig, die richtigen Songs auszusuchen. Alle neuen Songs, auch die, die es nicht auf das Album geschafft haben, sind verdammt gut geworden. Ich wünschte, wir hätten für alle Platz gefunden, aber wir können sie ja immerhin noch als B-Seiten veröffentlichen.“ Das neue Album verstehen Todd und seine Bandkollegen vor allem als ein Geschenk an die Fans. „Wir möchten den Fans etwas zurückgeben. Denn nur ihnen verdanken wir alles, was wir erreicht haben.“ Genau diese Fans haben sie auf den amerikanischen Rock-Olymp gehoben, wo sich vor ihnen nur die ganz Großen niederlassen durften. „Wir sind schon verdammt erfolgreich gewesen. Unser erstes Album hat richtig abgeräumt. Es war eine ausgesprochen gute Runde für uns. Das ermöglicht uns natürlich nun Dinge, die wir sonst nicht tun könnten.“ Die breite positive Resonanz, die sie allerorten hervorrufen, ist schon bemerkenswert, und man fragt sich, wie die vier das schaffen. „Das ist eine gute Frage“, lacht Todd. „Wir sind eine sehr ehrliche Band und das zeigt sich auch in unseren Songs. Wir sind einfach ein paar schneidige Burschen, die bei einer ganzen Menge Leute gut ankommen.“ Ganz so einfach scheint es aber doch nicht zu sein. Der Erfolg muss also noch andere Gründe haben. „Wir sind vor allem eine Band für alle hart arbeitenden Menschen. Mit denen können wir uns am besten identifizieren und sie sich auch mit uns.“ Diese Einstellung findet sich augenscheinlich auch in den bodenständigen und klaren Texten Brad Arnolds wieder. „Alles, worüber wir schreiben, dreht sich um das Leben. Wir erzählen im Prinzip die Geschichte des Lebens aus unserer Sicht. Wenn wir etwas Interessantes sehen oder erleben, schreiben wir einen Song darüber.“ Immer wieder dringt dabei der ausnahmslos optimistische Charakter durch. „Wir wollen den Leuten mit unseren Songs Kraft geben. Es gibt immer noch einen Grund zur Hoffnung und das wollen wir der Welt vermitteln. Wenn wir es schaffen, nur einen Menschen an das Leben glauben zu lassen, dann sind wir zufrieden.“ Und wirklich vermittelt ihr neues Werk einen guten Eindruck dessen, was 3 Doors Down ausmacht. Freude am Leben und Freude am Musikmachen.

Aktuelles Album: Away From The Sun (Universal/Motor)



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