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POP(PE)´S TÖNENDE WUNDERWELT

Diverse

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Das Modell auf dem stilvollen s/w-Cover erinnert in seiner Ästhetik an große Film(plakat)kunst der 60er, hat mit dem musikalischen Inhalt von „Röd“ (RCA / Sony Music) jedoch nicht viel gemein. Vielmehr ist das achte Album des im schwedischen Vaterland seit Jahren in der Muttersprache singenden, vom Superstardom umgebenen Quartetts KENT eher eine Hommage an synthetische Streicher, keyboard-dominierte Gitarren oder rockiger Melancholie. Die ungewöhnlichen Vocals gehen als Alleinstellungsmerkmal durch, um Jocke Berg & Co von ähnlich instrumentierten, englischen Acts zu unterscheiden. ***
ASAF AVIDAN & THE MOJOS lösten mit „The Reckoning“ (Telmavar Records / Columbia) in ihrer Heimat Israel eine wahre Euphorie aus. Hierzulande wirkt der `60s-Songwriter-Blues-Folk´ des Jerusalemer Quintetts nicht gar so gewaltig. Der rauchige Gesang, die zahlreichen Referenzen an kaum im Einzelnen zu identifizierende Wurzeln lassen subjektiv den letzten Funken der Begeisterung nicht wirklich überspringen. Schade. **
Eben jener Funke zündet beim tanzbaren Disco-Wave-Sound der italienischen HEY HEY RADIO! auf ihrem selbstbetitelten Debut (Live Global / NovaMD) leider noch weniger. Die poppig-düsteren Anleihen an Daft Punk, Gary Numan oder Placebo werden „zugedröhnt“. Hmm...**
Besser kommt da der galante Funky-Disco-Beat-Techno der knapp 30minütigen 4-Track-EP „Funkabit vs Frank Agrario (feat. Michelina Needs)“ (Mozzarella Rec) von MININOVA, ebenfalls aus Italien. Da bleibt definitiv kein Bein am Boden kleben! ***
RETO BURELL, Schweizer Singer-Songwriter mit amerikanischen Roots, `orgelt´ die Hörer(innen) auf „Go“ (Echo Park / SDS-Alive) `virtuell´ nach Nashville und zurück. Gemixt mit etwas 90er Grunge´n´Roll und `Springsteen´ vermitteln die 12 Songs eine punkende Spielfreude. Die `Alternative´ zu 3 Doors Down oder Stanfour! ***
Noch coolere Power, druckvolle Sounds und wirbelnde Drums generieren THE FOUNTAINS aus Aschaffenburg. Die vier Jungspunde schaffen es, mit ihrer Debut-EP „Announce...“ (www.waggle-daggle.cm/shop) kreative Rastlosigkeit hysterisch treibend / kurzweilig innovativ abwechslungsreich und durchaus radio-compatibel in ein passendes Underground-Gewand zu kleiden. Durch die Reißverschlüsse knallen 7 Titel in knapp 25 Minuten (inkl. 3 Remixe)! ****
Schöne, aufwendige Neuversionen von Bandklassikern veröffentlicht die Hamburger Heavy-Formation HELLOWEEN auf „Unarmed – Best Of 25th Anniversary“ (Steamhammer / Sony Music). Die größten Melodien, mit Gästen (Nippy Noya, Hellsongs-Sängerin Harriet Ohlsson u.a.) komplett neu arrangiert. Oder: Sich selbst gecovert? Wo ist das Schwermetall geblieben? **
„Romance“ (AWOMM Records / Rough Trade) ist das Debut der wohl jüngsten Künstlerin, die überhaupt in dieser Rubrik auftauchte: LEANDRA GAMINE (aus Berlin) ist knapp fünfzehneinhalb Jahre alt! Dennoch hat sie es geschafft, mit ihrem Mix aus Jazz, Le Pop, irischen Elementen und Chanson mit reifer Stimme (die jenen von Duffy / Amy McDonald in nichts nachsteht) eine Stunde Musik in beachtenswerter, hoher Qualität abzuliefern. Respekt! ***
Ein „alter Hase“ im Geschäft (jedoch ebenfalls aus Berlin) ist NIKKO WEIDEMANN. „Schöne Schmerzen“ (BMG Rights / Wanderlust / Rough Trade) kommt jedoch als erste VÖ unter seinem Geburtsnamen (vorher: 1.Futurologischer Kongress, Nikko & The Passion Fruit u.a.) heraus. Diese Sammlung deutscher Chansons mit Underground-Appeal, gefälligen Rhythmen, Piano´s und einschmeichelndem Gesang kommt subjektiv jedoch etwas zu massenkompatibel schön, zu ruhig daher. Da konnte Produzent Christian Neander auch nicht mehr viel retten... VÖ: 05.02. **
Düstere, experimentell-synthetische (Traum-)Sequenzen erklingen auf „A Day In The Life Of Brian Wilson“ (Big Blue Records / Broken Silence). Bis zum elektrischen Bombast treibt die deutsch-holländische Formation PHALLUS DIE die teilweise psychedelischen Sounds. Was diese aber direkt mit dem im Titel aufgeführten Beach Boy gemein haben sollen, lässt sich nur schwerlich beantworten. **
„Undercover Psycho“ (Spy Satellite / Rough Trade) WAYNE JACKSON (Ex-The Dostoyevskys) spielt(e) die Gitarre bei Bela B, den er auch produzierte. Die eigene CD des Wahlberliners (aufgewachsen in Manchester) orientiert sich jedoch eher an musikalischen Schöngeistern aus den USA (R.E.M.) bzw dem United Kingdom (New Order, Snow Patrol). Feiner Pop mit Indie-Anspruch, sehr schön arrangiert. Aber, wer zum Teufel, hat ihm bloß den Drummer empfohlen....? VÖ: 12.02. ***
PETE & THE PIRATES (aus Reading / UK) präsentieren auf „Little Death“ (Cargo Records) 17 Songs in 46 Minuten. Typisch englisch, mit etwas 60s-Indie-Pop-Touch und (Sex Pistols-) Punk-Drums jagen sie durch das Repertoire, machen auch vor hohen Harmonie-Gesängen nicht halt. Punkt! **
Aus dem Wust der Formationen, die sich PHARAOHS nennen, stechen derzeit die Landsleute aus dem UK heraus, die aus der Asche von HPR entstanden sind. Deren EP „We´ve Tried Nothing And We´re All Out Of Ideas“ (All Aboard Records / Hip Hip Hip) ist ein Kleinod an ulkigem Teenie-Punk. Sehr kompakt, eingängig, gleichzeitig verspielt-vertrackt und rock-poppig. 26 Minuten, die mitunter gar entfernt an Police und King Crimson erinnern. Für jeden / von jedem etwas.... ***
In Potsdam (New York) geboren, über El Paso (Texas) und Los Angeles (Kalifornien) in Berlin gelandet: ERIK PENNY. „Bend“(www.future-pop.de ), das neue Werk des Mittdreißigers, versammelt eine Menge an Band-Musikern (von Feist, Bushido, Roachford, Natalie Merchant), die ebenfalls in der Hauptstadt leben & featured zudem noch die Cellistin von Die Happy. Koproduziert hat Simon Frontzek (Tomte), die Konzerte organisiert die Peter Rieger Konzertagentur. Was soll dem Singer-Songwriter-Pop des Musikers da noch passieren? Manchmal reicht sein Wohlklang gar recht nah an Reamonn heran...dennoch leider nicht mein Ding! VÖ: 12.02. **
Große Filmmelodien der 60er würden auf „Memoirs At The End Of The World“ (Unfiltered Records / ADA Global / Warner) kaum auffallen, so schön erklingen die akustischen Geschichten zum weinen, schmusen, lachen (oder einfach zum drin versinken) von THE POSTMARKS aus den USA. Gefühl bis zum Bombast. Emotionen zart und zerbrechlich. Dieses zweite Album der Band besticht zudem durch klassische Soul-Harmonien und einer Stimme (von Sängerin Tim Yehezkely), die traurigschöner nicht hätte sein können!. VÖ: 05.02. ***** Das Cover passt thematisch hervorragend zu jenem von Kent – womit wir wieder am Anfang wären....
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