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HELLSONGS

Zwischen Himmel und Hölle!

HELLSONGS

Astrid Lindgren hätte die Geschichte um zwei schelmische Schweden-Jungs und eines liebenswerten Schweden-Mädels nicht besser erfinden können. Doch die drei Protagonisten der folgenden Geschichte sind keine fiktiven, sondern real existierende, überaus freundliche Personen, die höllische Streiche(r) spielen...

Kalle Karlsson ist einer von ihnen. Als leidenschaftlicher Metal-Fan rockte er in Metal-Bands. Nun ist es seine musikalische Aufgabe, Metal-Klassiker in Watte zu betten. „Ich starte mit einer Art von Skeletten“, sagt der Gitarrist. „Dann überlege ich, welche Lyrics passen, ob wir sie in unserem Stil interpretieren können. Anschließend fällt mir eine Gitarren-Figur dazu ein.“ Im Übungsraum bringt Harriet Ohlsson ihre Stimme / Arrangements mit ein, während Keyboarder Johan Bringhed mit seinen musiktheoretischen Kenntnissen über den Ergebnissen wacht. „Manchmal werden meine Gitarren-Figuren plötzlich zu Piano-Parts“, fügt Bandgründer Karlsson an. „Oder wir verändern den Beat!“ Die ersten Ergebnisse dieser Experimentierfreude liegen in Form einer Hellsongs-EP und des Albums „Hymns in the key of 666“ vor. Ein Ende ist glücklicherweise nicht in Sicht. Eigenkompositionen wird es vorerst jedoch nicht geben. „Ich denke, viele Leute wären daran interessiert. Manche sagen, wir hätten einen guten Sound, eine tolle Art, Metal-Songs zu spielen. Sie empfehlen uns, eigene Sachen aufzunehmen. Ich sage nein, nicht jetzt. Aber man weiß ja nie...“ Während im Hintergrund im sommerlichen Göteborg die Vögel (sich) tierisch (einen) zwitschern, fährt Karlsson fort: „Das nächste Album wird klingen wie `Hymns...´, nur besser, hoffentlich.“ Gegenwärtig befinden sich 10 Songs auf dem aktuellen Debut-Album. Es drängt sich die Frage auf, warum gerade diese 10 Lieder ausgewählt wurden. „Es sind klassische Songs, persönliche Lieblingslieder. Es war hart, diese Tracks herauszufiltern. Die Harmonien müssen stimmen. Außerdem würden wir niemals einen Song aufnehmen, wenn der Text schlecht ist.“ Besagte Kriterien verhelfen dazu, von den Hellsongs den schmusigen `Easy Listening-Mantel´ übergestülpt zu bekommen. Und wirklich, diese Musik ist herrlich unaufgeregt, total entspannend.
In anderen Genres wird derzeit ebenfalls entspannt gecovert. Die deutsche Band Jazzkantine kleidet Heavy-Klassiker in Jazz, eingesungen mit Gastsänger(inne)n. „Bisher habe ich nichts von der Jazzkantine gehört, doch Jazz klingt interessant.“ Nouvelle Vague mit den ureigenen Versionen von New Wave-Klassikern ist ein Projekt, dass Karlsson wirklich gefällt. „Coverversionen müssen ihren eigenen Stil haben. Es macht keinen Sinn, die Originale nachzuspielen, man kann sie nicht verbessern. Viele Formationen veröffentlichen Cover-Alben. Eine davon, die ich kenne, spielt AC/DC-Tracks mit Fiddle, Gitarre im `American Folk´- Stil. Irgendwie nett. Sie spielen die Musik nicht direkt ironisch, aber doch irgendwie mit einer Prise Ironie. Es ist ein wenig so, als ob sie sich darüber lustig machen, obwohl sie ihre Musik sicherlich lieben. Wir sind da sehr seriös, wir wollen das Metal-Image keinesfalls verulken!“ Wie darf der gemeine Hörer denn die Hellsongs-Musik verstehen? „Wir gehören nicht zu den Menschen, die in Schwarz herumlaufen! Wir haben unsere (eigene) Freundlichkeit. Wir spielen Metal-Klassiker einfach in ihrer ursprünglichen Form. So, wie sie geschaffen wurden. Zuhause, mit einer Gitarre experimentierend, dann kommen Worte dazu. Die Songs wurden im Übungsraum von der jeweiligen Band doch erst `heavier´ gemacht. Unsere Aufnahmen sind wie die Lagerfeuer-Versionen.“ Hellsongs kehren den Trend des Metal um. Weil sich der Speed irgendwann nicht mehr toppen lässt, spielen sie einfach gleich völlig entspannte Lounge-Sounds. Diese konträre Sichtweise zieht sich durch alle Elemente von Hellsongs. Schließlich wird das Albumcover diskutiert. „Es gibt die wärmende Flamme, und den Staub. Vorne am Bus haben wir das (Totenkopf-) Zeichen, am Nummerschild die 666. Alle Metal-Bands benutzen diese Symbole. Wir flirten mit den Images. Hellsongs klingt evil, doch unsere Musik ist freundlich. Das ist es, was uns ausmacht.“ Alles verstanden? Sicherheitshalber haben Hellsongs auf ihrer Homepage die Email-Adresse von Kalle Karlsson vermerkt. Für Leute, die Fragen, Heiratsanträge oder `Bullshit´ übermitteln wollen...
AKTUELLES ALBUM: HYMNS IN THE KEY OF 666 (BODOG MUSIC / EDEL)
Weitere Infos: www.hellsongs.com

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