POP(PE)´S TÖNENDE WUNDERWELT

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In den Badeanstalten unseres Landes tummeln sich derzeit überall die urlaubenden Schüler(innen), die plantschend, augenzwinkernd zusehen, „When The Sun Goes Down“ (Hollywood Records / Universal). Elektronische Pop-Disco-Hits für eine Klientel, die in Dank der Spendierfreude ihrer Eltern schon einen ganz großen Marktanteil der CD-Käuferschicht besitzen, und den Traum der SELENA GOMEZ & THE SCENE träumen. Unbeschwert Schauspielern & Singen. Liebenswürdig, irgendwie! Hannah Montana war gestern! Ohne Wertung!
„Too Young To Die Old“ (Island / Universal)? Man soll nie nie sagen... Also wünschen wir den drei Jungs von BULLMEISTER ein langes Leben, obgleich deren synthielastiges E-Pop-Album subjektiv doch zu sehr up to date ist, um auch morgen noch gespielt zu werden. Nichtsdestotrotz... der Titelsong zur 2011er Staffel von „Germany´s next Topmodel“ dürfte bereits ein Hit sein, der weitere Mix aus dancefloororientierten Beats, Indie-Pop & pumpenden Clubsounds passt gut in diese Zeit... Genießen, abfeiern, und gut! VÖ: 19.08. ***
Ähnlich tanzbar, mit seinen Roots jedoch ungleich deutlicher in den 80er verwurzelt, kommt „What Would You Say“ (Mexican Summer / Cooperative Music) von PART TIME daher. Klingt nach Sommer, Strand, 1984, Human League, Pet Shop Boys und Heaven 17. Es gibt wahrlich schlimmeres... **
In der Abteilung „Hits“ steht BROOKE FRASER aus Neuseeland derzeit on top. Ihr drittes Album „Flags“ (Warner) enthält mit „Something In The Water“ einen veritablen Knaller, und nebenher diverse getragene Epen oder Balladen, die durch eine sehr schöne, volle Singstimme bestechen! ***
Aus Israel klingen derzeit rhythmische Rocksounds herüber... CONDENSE lassen auf „Blue Sky“ (G / Rough Trade) die Grenzen der `lauteren´ Genres entfallen, und bewegen sich innovativ, frei im großen Feld zwischen Underground und Mainstream. Von Hardrock bis `Suede´ ist alles dabei... ****
Direkt dem Hardrock, bzw dem, was man daraus machen kann, haben sich die Mitglieder(innen) von BAABA KULKA aus Polen verschrieben. Frei im Sinne der Hellsongs interpretieren sie auf dem selbstbetiteltem Album (Mystic Production / Soulfood), irgendwo im Feld zwischen Flöte, Fleiß und flirrenden Sounds, Klassiker der Metal-Helden Iron Maiden. Gepfefferter Pop, denen man die Originale kaum noch anhört! ***
Originale der letzten Dekaden verbergen sich hinter STADTFISCHFLEX. Das ebenfalls selbstbetitelte Werk (Clouds Hill Records LTD. / Rough Trade) wurde an einem Tag in Hamburg aufgenommen... Leider arten die Arbeiten von Geoff Leigh (England / Henry Cow), Zappi Diermaier (Österreich / Faust), Jean-Hervé Péron (Frankreich / Faust), Diego Pandiscia (Italien / Underdog) u.a. teilweise doch sehr in den Bereich Bohrmaschinen-Sounds & Geräusche ab. Diese Trompeten klingen leider nicht bis nach Jericho – sie dröhnen dorthin... **
Wenn schon weltumspannende Klang-Experimente, dann doch eher gediegen im Stil von Deep Purple-Basser ROGER GLOVER. Sein neues Solo-Werk „If Life Was Easy“ (earMusic / Edel) schlängelt sich nah am Worldbeat durch Reggae-Elemente, Blues-Anleihen bis zum Rock. Sehr schön auch die variierenden Instrumentierungen! Mit im Boot: Dan McCafferty & Pete Agnew von Nazareth. Schön. ***
Das Highlight des Monats kommt „Revisited & Remixed 1970-1999“ (SPV) von POPOL VUH... wird aber an anderer Stelle im Heft bereits hervorragend gewürdigt... Die Suche danach lohnt sich!

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