Nick Cave And The Bad Seeds, Kim Salmon oder Dirty Three leuchten in der Ferne, wenn Cash Savage & The Last Drinks bei ihrem Auftritt in Köln für 80 mitreißende Minuten einen energischen, dunkel funkelnden Swamp Rock heraufbeschwören, den es so wirklich nur in Australien zu geben scheint. Epische Wucht trifft dabei auf ein nachdrückliches Sendungsbewusstsein und große Ernsthaftigkeit, denn Frontfrau Savage singt dank ihres eindringlichen bluesgetränkten Organs nicht nur – sie macht ihre Texte mit unglaublicher Intensität und Dramatik im Stile einer Thalia Zedek oder eines Jeffrey Lee Pierce greifbar. Statt auf punkige Energie setzt das australische Septett dabei allerdings eher auf virtuose Kontrolle und das perfekte Ineinandergreifen der einzelnen Elemente, denn so unmittelbar und direkt die fesselnden Lieder der Band auch sind – für Chaos und Zufall ist in dieser Musik kein Platz. Mit den Inhalten ihrer Lieder macht Savage derweil überdeutlich, dass sie trotz der vielen klanglichen Reminiszenzen an die Vergangenheit fest im Hier und Jetzt verankert ist. Das gilt gerade für die neuen Songs, die sich auf der Setlist unter alte Klassiker wie ´Pack Animals´, ´Good Citizen´ oder ´Rat-a-tat-tat´ gemogelt haben. In ´Fun In The Sun´ thematisiert Savage auf ganz eigene Weise den Klimawandel, während sich ´$600´ um psychische Gesundheit dreht, ein Thema, mit dem sich die Sängerin während der Pandemie erstmals selbst konfrontiert sah. Cash Savage? Eine Naturgewalt mit Köpfchen!