(Suhrkamp, 160 Seiten, 14,90 Euro)
Nach Johannes Ullmaiers Pop-Literatur-Kanon „Von Acid nach Adlon und zurück“ zählt Albert Ostermaier zu eben jenen Pop-Literaten, die dieses Etikett nicht auf den ersten Blick aufblitzen lassen: „Hochkultur-Pop-Lyrik, schwitzig und authentisch wie ein Levis-Spot.“ Trotz dieser Kategorisierung schreibt der in München lebende Autor Gedichte, die in ihrem strengen (Vers)Maß sich dem Pop-Gedanken zu widersetzen scheinen. Trotz? Nun, Ostermaiers Lyrik deutet nicht mit nacktem Zeigefinger auf einen Popliteraturdiskurs sondern sie überzeugt zunächst durch das Spiel der Worte, durch eine stringente Herangehensweise an die Macht des Wortkartells. Albert Ostermaiers Texte sind so konkret wie möglich und so abstrakt wie nötig, und was sich reimen könnte, findet bei ihm kein Ventil: „eine achterbahn dein haar/du stürzt in die tiefe meine/hand unter dem bildrand du“. Die Welt Ostermaiers in Ostermaiers Poesie entdecken ist ein spannendes Unterfangen, dem kein Ende zu entnehmen ist.