(Jazzwerkstatt, 212 Seiten, 24,90 Euro)
Berlin is dufte. Sagen die Berliner. Dass dieses „dufte Gefühl“ auch vor Avantgardekreisen nicht Halt macht, beschreibt auch der Zeilenabstand in den Artikeln und Gesprächen, die „Berlin | Berlin“ zu einem außergewöhnlichen Ereignis machen. Der Blick von heute in das Leben und die Kunst bedeutender Berliner und Westimporte macht eines klar: Berlin ist immer noch das Dorf, in dem die Avantgarden wachsen und neue Pflanzen hervor bringen. Siebzehn Autoren haben sich auf unterschiedliche Weise mit den Berlinern beschäftigt, die damals in Ost und West und heute im vereinten Berlin durch ihre Haltung, Arbeit und Geradlinigkeit und durch ihre hohe Kunst längst einen unvergessenen Namen gemacht haben. Andreas Ohler schreibt über Wolf Biermann und Georg-Albrecht Eckle über Bert Brecht. Torsten Maß untersucht die Berliner Festspiele, während Bert Noglik „Fragmentarisches zu Leben und Werk des Pianisten Ulrich Gumpert“ zu Tage fördert. Das reich bebilderte Buch zeigt an Einzelbeispielen, wie Kunstentwicklung von der Kontinuität seiner Protagonisten abhängig ist.