(Hot Action Records / Universal)
Ab dem 26. September 1982 beginnt - nach der Umbenennung von Soilent Grün in Die Ärzte - die Route der „Besten Band der Welt“. Auf ihrem Weg in die Zukunft waren Hürden wie Trennungen, die Suche nach einer Plattenfirma, Indizierung einiger ihrer Songs und die Entehrung ihres ersten Top-Hits „Männer Sind Schweine“ zum saublöden Ballermann-Hit zu überwinden. Nichts desto trotz nahmen und nehmen Die Ärzte aus Berlin im hermetisch abgeschirmten Reich ihrer Fans einen ganz besonderen Platz ein. Sämtliche Konzerte der drei Allgemeinmediziner waren restlos ausverkauft, ihre zwei Geheimtouren mit den Toten Hosen wurden belagert und ihre gesamten Vinylveröffentlichungen sind mittlerweile begehrte Sammlerstücke. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass eine zweite Serie ihrer ertragreichsten Songs an die Reihe ist. „Bäst Of“ nennt sich das gute Stück, welches in einer sauaufwendigen Stahlbox erscheint und mit fast 180 Minuten Gesamtspielzeit mehr als nur glänzt. Diese Kollektion knüpft nahtlos an die 1993 erschienende Publikation „Das Beste Von Kurz Nach Früher Bis Jetze“ an. Die Ärzte sind nach wie vor hoffnungslose Spaßvögel, Punkrocker, Satiriker, Musiker, Selbstdarsteller, Geschäftsmänner und vor allen Entertainer in Menschengestalt, was sich gerade auf ihren Alben von 1993 bis 2003 mal mehr mal weniger deutlich zeigt. Jubelt und jauchzet, denn „Bäst Of“ beinhaltet 50 Songs der acht Alben dieser Dekade. Somit sind natürlich auch Floorfiller wie „Schrei Nach Liebe“, „Mach Die Augen Zu“, „? Lovesong“, „Manchmal Haben Frauen“, „Rock´n´Roll-Übermensch“ und „Unrockbar“, oder die Realschul-Unplugged-Version von „Komm Zurück“, aber auch die „Frank´n´Stein“-Syllable-Jive-Version, die Extended-Version von „Kpt. Blaubär“ und die Originalversion von „Punkrockgirl“ zu hören. Wo sich musikalische Spannungen in gewaltigen Einschlägen entladen, empfiehlt sich ein respektvoller Abstand, weil dort die Ärzte jeden Open-Air-Besucher zu jeder Jahreszeit an die Wand rocken. Zu jeder Jahreszeit? Ja, denn am 31.12.2006 fordern die drei Heilkünstler „Ärzte Statt Böller“ und geben somit ihr erstes Winter-Open-Air-Konzert im Kölner Fußballstadion. „Das Konzert wird vielleicht ein Knaller“! 6Rock & Pop
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