PAUL ARMFIELD

(PSA / popup media / Soulfood)

Die klassischen (Folk)Songwriter sind ja eigentlich gar nicht so mein Ding. Aber Paul Armfield, der irgendwo auf der Isle of Wight seinen Lebensunterhalt als Buchhändler bestreitet, ist eben auch kein gewöhnlicher Folker, sondern bekam schon für sein Debut 2003 das Label "Folk Noir" aufgeklebt. Was auch 17 Jahre später noch stimmt, genau wie "KammerPop". Sogar als Brit-Version eines Chansoniers könnte man den 2,05-m-Hünen bezeichnen (nicht umsonst war er 2004 auf einer schönen Brel-hommage-CD vertreten). "Domestic" behandelt zu einer sehr zurückhaltenden Instrumentierung aus Gitarre, Bass und sanftem Schlagzeug den Themenkreis "Heimat". In einer sowohl privaten wie auch gesellschaftlichen Auslegung umkreisen die 10 Songs das Konkretwerden politischer Entscheidungen in ganz individuellen Lebensumständen (remember: Brexit!): Loyalität und Abgrenzung, Nicht/Zugehörigkeit und Verwurzelung. Das Werk enthält nicht nur so wundervolle Zeilen wie diese: "You’ve been fighting stupidity your whole life long / But it’s only the stupid who are never wrong.", sondern in einer limitierten Auflage sogar Drucke von Linolschnitten Armfields, die die einzelnen Songs auch visuell ausdeuten. "Domestic" ist also auch in diesem Sinne voller understatement, aber doch sehr edel. 4
Weitere Infos: www.paularmfield.com

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