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QUICKSILVER

V.A.

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Auch im lockdown-Modus treibt der Ambient-Wahn beständig neue Blüten. Wobei sich der auf "Anima" (Clang) zu erlebende tieffrequente WaberDroneAmbient der Chilenin KAMILA GOVORÇIN in sinisterer Schönheit angenehm von seinesgleichen abhebt. 4
Aus Gitarren und Sampler destilliert MICHAEL VALLERA seinen gleichfalls eher dunklen GrummelAmbient. Für die 4 tracks auf "Window In" braucht er gut 40 Minuten – kann man in dieser Beliebigkeit auch halb oder doppelt so lange machen. 3
Deutlich aggressiver, tatsächlich auch packender und vielgestaltiger ist da RICARDO DONOSOs "Content" (beide Denovali). Der Waschzettel zur CD berichtet von Terry Wait, einem britischen Unterhändler bei Geiselnahmen, der Ende der 80er selbst länger in der Gewalt islamistischer Kidnapper war. Was das mit diesen zwischen HarshNoise (Dies Irae), quirligen ClubPassagen und unruhig-dunklen SynthAthmos (Data Lake) pendelnden LärmCollagen zu tun hat, bleibt aber unklar. 4
Zurück zum (un)gesunden Mittelmaß: auf "Ithaca" (Someone Good) schiebt die Australierin MADELEINE COCOLAS schläfrig machende AmbientWolken durchs genretypisch schwer verhallte KlangBild. 2
Als Teil der "Electronic Series" von Arjunamusic erscheint die s/t-LP des 4ers KAVE. Dafür hat Trommler und Moog/Electronics-Wizzard Samuel Rohrer den Gitarristen Stian Westerhus sowie die Elektroniker Max Loderbauer und Tobias Freund nach Berlin ins legendäre Candybomber Studio eingeladen, um dort ihre in unterschiedlichsten Konstellationen gewachsene Bekanntschaft über das Prinzip PostRockMinimalAmbientTranceAvantJazz neu auszudeuten - "all tracks instantly composed by KAVE". Manchmal könnte man diese wunderbar entrückte, dennoch niemals uferlose, die alten Ideen von KrautRock als mehrheitlich elektronische KlangKunst aktualisierende Musik für eine Verschmelzung von Tuxedomoon und Anthony halten. 5
Als "40th Anniversary Edition" kommt die re-issue des "Synthesist"-Albums (Bureau B) vom Kosmischen Kurier HARALD GROSSKOPF mit einer Bonus-CD voller Re-Interpretationen von Größen wie Camera, Tellavision und Kreidler oder dem Pyrolator. Klar, dass diese Nummern kräftig den inzwischen doch fingerdicken Staub vom etwas arg versponnenen Original pusten. 4
Sehr seltsamer und stets etwas aufgeregter WeirdoChansonFreakCountryAvantPop kommt mit "Bruxisme" (Hummus) von COCHON DOUBLE. Weil der Mann aber aus der Schweiz und Island zugleich stammt, wundert uns hier überhaupt nichts. 4
Mit "Love, Disorderly" (Hylas) vom holländischen Berliner THOMAS AZIER betreten wir das dunkle Reich der leider nur vermeintlich avancierten PopMusik. Zwar schält sich der Titeltrack mit angenehmem Gekreisch aus düsteren WaberSounds, doch danach erwartet uns leider nur das Erwartbare. Prätentiöser ElektroSoulPop, wie ihn Soft Cell schon vor 40 Jahren besser spielten. 2
Eine ähnliche, statt zum Non-Stop Erotic Cabaret vielleicht eher in Richtung Vaudeville (Regent’s Park) oder nach versoffenem CountryBarJazz (She Chose Me) schielende Platte legt der Brite BRUNO MAJOR mit "To Let A Good Thing" (AWAL) vor. Wobei der seltsam schleppende, dezent elektrifizierte SingerSongwriterPop bei konzentrierterem Konsum doch einige zunächst überhörte Stärken offenbart. 4
Die soulverrückten Berliner Floorettes sind passé, aber die Neuinkarnation als THE EVERETTES ließ nicht lange auf sich warten. Das s/t-Debut (Waterfall) atmet den Geist von Northern Soul Weekendern, Stax-Groove oder Blue-Eyed-Soul und kommt mit gleich 3 LeadSängerinnen, reichlich Gebläse sowie ordentlich HoooHoooYeah!-SoulGirlChören. Schön zu hören, wenn auch an einigen Stellen noch etwas hüftsteif. Aber das tanzen wir locker weg. 4
YVONNE MWALE hat eine modernere Vorstellung von Soul. Afrikanische Grooves, elektronische Verzierungen und etwas Oud-, 18-Saiten-Gitarre oder Handpan-Exotik verstärken ihren kraftvollen, mal englischen, mal im Idiom ihrer sambischen Heimat vorgetragenen Gesang (wobei sie sich auch mal Ausflüge in Richtung Scat oder beatboxing erlaubt). "Free Soul" (o-tone) ist groovy, frisch und schön weit weg von vorformatiertem Plastik-R’n’B. 4

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