WEYES BLOOD

(Sub Pop/Cargo)

„Ich möchte futuristisch und antik zugleich klingen“, sagt Natalie Mering über ihr Projekt Weyes Blood, und auch sonst scheut die in Los Angeles heimische Singer/Songwriterin nicht davor zurück, Gegensätze zu verbinden: ´Titanic Rising´ bezeichnet sie als den Versuch, ihren eigenen Weg zwischen der textlichen Klarheit eines Bob Seger und der musikalischen Abstraktion von Enya zu finden. Die ungeschliffene Authentizität ihrer Frühwerke gibt sie deshalb nun endgültig zugunsten eines oft glatten und doch raffinierten Sounds mit 70er-Jahre-Patina auf, der ihre hochtrabenden textlichen Ambitionen als melancholisch-grüblerische Anthropologin auch musikalisch ohne Angst vor großen Gesten jenseits ihrer Folk-Wurzeln mit Streichern- oder Analog-Synths adäquat abbildet. Auch wenn sie dabei hier und da übers Ziel hinausschießt – in den besten Momenten erreicht Mering hier fast die transzendente Brillanz von Gene Clarks vergessenem Meisterwerk ´No Other´. 4

Singer/Songwriter
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