DRAKE

(Universal)

Kanye West hat vorgelegt: fünf kurze Alben von mittlerer bis exzellenter Qualität. Aubrey Drake Graham serviert jetzt den Gegenentwurf: ein Doppelalbum mit 25 Tracks, alles unter eigenem Sternzeichen. Die Superlativen geben ihm recht: Chartplätze, Streaming-Rekorde, breites Kritiker-Lob. Da spielt fast schon keine Rolle mehr, mit wem er grad ‚beef’ hat oder dass er ein Kind mit Pornodarstellerin Rosée Divine verheimlicht. Drake polarisiert, für die einen ist er ein Weichei, für die anderen ein cooler Hip Hop-Maestro. Sauber getrennt in eine Hip Hop- und eine R&B-Hälfte. Side A präsentiert den Rapper Drake von seiner souveränen Seite: das bass-getriebene ´Nonstop´, das atmosphärische ´Elevate´, die Single ´God’s Plan´. Auf Side B sportet er mäßige bis große Tracks: das optimistische ´In My Feelings´, die Single ´Nice For What´, ´Don’t Matter To Me´ mit unveröffentlichter Zeile von Michael Jackson. Der Kanadier hat die Hand auf dem Hip Hop-Zepter und reklamiert auch seine Stellung im Pop-Biz. Heulsuse oder echter Kerl... – dieser Skorpion sticht (überwiegend)! 4

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