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POP(PE)´S TÖNENDE WUNDERWELT

Diverse

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Während die Republik derzeit den Klängen der Elbphilharmonie lauscht, freuen wir uns über „dreckige“ Gitarren, Stoner-Glam-Grooves und erdigen Rock, wie ihn in den 70er Jahren The Free oder Golden Earring so schön zelebrierten: „The Mules Of Nana“ (Stickmann Records / Soulfood) vom norwegischen Trio ORANGO ist im Vergleich mit der Philharmonie natürlich eine Marginalie, jedoch ebenfalls einzigartig. Westcoast-Harmonie-Gesänge runden das Orango-Werk ab. Grandios. ****
WILDHEART ist ein gemischgeschlechtliches Trio aus Schweden. Deren Album „Shine“ (Gaphals / Cargo) beginnt wunderbar mit Schlagzeug, um dann in einen Girlie-Gesang einzustimmen. Das klingt subjektiv in etwa so, als würde jemand im Bad zum Drumcomputer singen. Diese CD ist eher ein Klangmöbel! **
In Dänemark musizieren die COMMUNIONS mit „Blue“ (Fat Possum / PIAS) einfach mal in Blaue. Der Sänger des Kopenhagener Quartetts klingt noch sehr jung, experimentierfreudig; der Gitarren-Wave sehr britisch. Auch wenn die Band die 80er nicht wirklich erlebt haben dürfte, wird besagtes Jahrzehnt sie beeinflusst haben. VÖ: 03.02. ***
Da ist der deutsche Lagerfeuer-Akustik-Punk der Oldenburger Protestsänger (im Stil vom „English Civil War“) von BITUME eine feine Abwechslung. Deren „AKU“ (Rookie Records) ist voll (auf)geladen. Er beinhaltet zudem melancholische Töne, und wurde u.a. erzeugt mit Kontrabass, Harmonika, Orgel und Stagepiano. ***
WENDJA kommt aus der österreichischen Provinz, sein Vater stammt aus Peking. Das gibt dem HipHop auf „Poet & Prolet“ (Electrola / Universal) einen etwas anderen internationalen Charakter. Thematisch beschäftigt Wendja sich u.a. mit dem Flüchtlings-Thema, mit Fußballer-Träumen. Sprech-Gesang, Ska-Elemente und Anleihen an Casper, Seeed, Fanta 4 runden das Gesamtbild ab. Ursprünglich sollte das Werk bereits im August erscheinen. Hätte subjektiv besser gepasst. VÖ: 03.02. **
FAI BABA ist Musiker und (lt. Info) Hochstapler aus Zürich. Das passt! Der Schweizer Eidgenosse fabriziert auf „Sad And Horny“ (A Tree In A Field Records / Cargo) einen nebligen Traumsequenzen-Rock, der den Flaming Lips zur Ehre gereicht hätte. Psychedelische Klangexperimente nähern sich an beatleske Töne an, um latent eine fiktive 60er Jahre-LSD-Szenerie herauf zu beschwören... Cool. ****
Das englisch-amerikanische Duo FLO MORRISSEY & MATTHEW E. WHITE hat sich auf „Gentlewoman, Ruby Man“ (Glassnote / Caroline) dem neu interpretieren von Klassikern verschrieben. „Suzanne“ (Original von Leonard Cohen) und „Sunday Morning“ (Velvet Underground) erklingen sehr gewöhnungsbedürftig... Der Chanson-Wave des Duos passt eher zum (ebenfalls interpretierten) Titelsong des „Grease“-Films. Weiterhin werden George Harrison, Charlotte Gainsbourg, James Blake u.a. gecovert... **
Synthesizer-Wave-Pop im Stile der 80er-Ikonen von A-ha könnte die Passion der Londoner TEN FÉ sein. Andererseits gehen sie auf „Hit The Light“ (Some Kinda Love / PIAS / Rough Trade) subjektiv auch als „Billy Idol-Lightversion“ durch. Gewöhnungsbedürftig. ***
„The Pace Of The Passing“ (Caroline / Island), veröffentlicht unter dem Projektnamen TOOTHLESS, ist das Werk des Bombay Bicycle Club-Bassisten Ed Nash. Der Londoner Musiker nutzt die Pause seiner Band, um in Eigenregie versponnene Hippie-Sounds, Shoegazer-Pop und Underground Wave zu kombinieren. Feine Sache, das! ****
Da während der gesamten Textur dieser Rubrik die klassischen Töne der Eingangs gelobten Elbphilharmonie-Eröffnungszeremonie im Hintergrund dröhnen, findet man plötzlich gefallen an der zum Start der Jon Lord-Reissue-Reihe just im neuen Gewand wieder veröffentlichten „Gemini Suite“ (earMusic). 1971 in den Londoner Abbey Road Studios mit Albert Lee, Yvonne Elliman, Tony Ashton, Roger Glover und Ian Paice eingespielt, wirkt das „Solo-Debut“ des 2012 verstorbenem Original-Deep Purple Organisten JON LORD immer noch irgendwie frisch. Wunderbare Fanfaren, Orgeln – es fehlt an nichts. Ein klassisch-barocker Klassiker! ****

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