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An dieser Stelle (neben der Musik) tönt diesmal ein deutliches Zeichen: „Solidarität und Freiheit für Menschen auf der Flucht“ ist (lediglich in Häkchen, weil es) der Untertitel einer Kompilation einer Doppel-CD namens „Kein Mensch ist illegal“ (Unter Schafen Records / Alive) (ist). Farin Urlaub, Kraftklub, Madsen, Casper, Trümmer, Ton Steine Scherben, Frittenbude, Jan Delay, Tocotronic, Deichkind, Gloria, Herbert Grönemeyer u.a. setzen sich für die Menschlichkeit ein! Traurig genug, dass man überhaupt kommunizieren muss, warum zu helfen ist, denn (Zitat): „Du kannst gegen Krieg sein; Du kannst gegen Gewalt sein; Du kannst gegen Terror sein – Aber Du kannst nicht gegen die sein, die davor fliehen.“ Bevor man (sich) also eventuell sorgt, wo die/der Schutz suchende eine Zukunft finden, später leben wird, muss eines überhaupt gewährleistet sein: Sie/Er muss Leben! Marginalien lassen sich diskutieren. Das (friedliche) Überleben nicht! Wo auch immer das dann sein wird auf dieser Welt!!! ******Über die Wunder vom „Medium Cool World“ (Cargo Records) macht sich auch das Ingolstädter Projekt PELZIG zum 20jährigen Band-Jubiläum Gedanken. Rhythmus, dröhnende Synthesizer bzw. coole Alternativen lassen den geneigten Hörer die Ära der Wedding Present oder The Fall erinnern – nur das letztere Formationen natürlich einen ganz anderen kulturellen Hintergrund haben. ****
Rein musikalisch betrachtet, befinden wir uns gerade im „Year Of The Horse“ (Burning Sands / Rough Trade). THE MIGHTY STEF aus Dublin reiten keine alten Strukturen zu Tode, auch wenn ihre Gesänge manchmal latent an Echo & The Bunnymen oder The Mission erinnern. Denn die Musik ist anders, neu. Power-Blues mit Hall unterlegt, wäre eine Art der Beschreibung. „Faszinierend“ eine andere, einfachere Variante. ****
Die Welt ist, trotz aller Problematiken, schön! Vor allem die „Human Love“ (BMG Rights / Rough Trade). Das erinnert auch Singer-Songwriter NEWTON FAULKNER aus Surrey/UK immer wieder. Auf seinem fünften Album schafft er es gar, nachdenkliche Momente an Salsa erinnern zu lassen. Ein schöner Soundtrack für menschliche Liebe. Und sehr Abwechslungsreich. ***
„The Rise And Fall Of HUGH CORNWALL“ (Invisible Hands / Rough Trade) ist die erste große Werkschau vom legendären Sänger, der 1990 die Stranglers aus Guildford / UK verließ. Cornwall versammelt auf seiner Solo-Compilation 12 Songs, die er seinen bisher 6 Studio-CDs entnommen hat. Dazu gesellt sich als Schmankerl der neue Studio-Track „Live It And Breathe It“. An den Punk der alten Tage erinnert eher nichts. Vielmehr erklingen subjektive Erinnerungen an die Beat-Ära, an Mersey-Beat oder Rock. Der neue Song stünde gar Robbie Williams gut zu Gesicht. ***
Leben ist nicht nur Lachen und Freude. Musikalisch prangt hier subjektiv im übertragenem Sinn das dänische Projekt IT´S A SYNTH. Deren „Curiosity“ (Target / Soulfood) scheint einfach so vor sich hin zu plätschern. Wie es der Name bereits ausdrückt: Es ist ein Synthesizer! Es erschließt sich dem Rezensenten nicht wirklich, was ihm hier Freude hätte bereiten sollen. Sorry. *
Das „Malibu Alibi“ (Mumiy Troll Music) der russischen Formation MUMIY TROLL um Bandgründer Ilya Lagutenkos oszilliert latent um Früh-Neunziger-Keyboard-Sounds und trolligem Siebziger-Achtziger Jahre Pop. Die Single „Flow Away (Utekay)“ ist in der Heimat ein Megahit! Gratulation. **
GIN WIGMORE aus Neuseeland untermalte musikalisch riesige Werbekampagnen von Heineken bis ebay. Ihr neues Album „Blood To Bone“ (Universal) enthält demzufolge nicht überraschend tolle Tam-Tam-Teenie-Sirenen-Pop-Momente, illustriert mit wirklich guten Rhythmen. Allerdings erscheint die Stimme der Sängerin in vielen Momenten subjektiv eher als Spaßbremse. **
Traumhaften Garagen-Pop liefern die Schwestern Chelsea und Justine Brown, besser bekannt als die SUMMER TWINS aus Los Angeles. Ihr „Limbo“ (Burger Records / Redeye Distribution / Snowhite) verströmt ein feines Sechziger Jahre-Feeling, gepaart mit Shuffle-Anleihen, „Leader Of The Pack“-Romantik und dem unheimlichen Gefühl, wie es einem beim betrachten der Mystery-TV-Serie „Twin Peaks“ überkam. ***
Druckvolle Bässe, sphärische Power-Pop-Elemente, vermengt mit Wave-Sounds, wie sie in den 80er up to date waren; vermischt mit Riffs, wie sie die Glitterband in den 70ern zelebrierte: „White Noise“ (Rise / BMG Rights / Cargo) ist das Motto der neuen US-Rock-Hoffnung PVRIS aus Boston. Sängern Lyndsey Gunnulfsen aka Lynn Gunn findet sich auch bereits ab und an Pressetechnisch im Boulevard (Of Broken Dreams?) wieder... Es rockt! **
Der Film über sein Leben ist in aller Munde; der Bildband zum Thema sehr gelungen. Leider fällt „Montage Of Heck (The Home Recordings)“ (Universal) von KURT COBAIN etwas aus der Reihe. Tatsächlich scheint man dem Künstler hier akustisch näher zu sein, als je zuvor. Manchmal ist es, als singe, spiele Cobain direkt nebenan. Mal schreit er, schrammelt herum, oder gibt seine Stimme verzerrt wider. Deutlich hörbar, dass dies alles irgendwie zu Nirvana führte. Einzig der Spaß beim Hören mag sich nicht einstellen. Eher Dokument, denn „hörbare“ Musik. For fans only. R.I.P., lieber Kurt! Auf diese CD sei hiermit hingewiesen, jedoch ohne Wertung in Sternchenform. Damit würde man dem Vermächtnis eines der größten Rockstars aller Zeiten definitiv nicht gerecht werden!
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