RLW & SRMEIXNER

(Monotype Rec. / A-Musik)

Das Paradoxe dieses Albums schält sich schnell heraus: Es beginnt mit der Spoken Word-Etüde „Blumen für den Prachtjungen“, ein Zitat aus einem Buch des deutschen Krautrock-Spezialisten und Labelbetreibers Rolf-Ulrich Kaiser. Es folgen mehrere avantgardistische Bearbeitungen deutscher Schlager, die sich auf der Textebene bewegen und die sich gegen verzerrte, verkantete, verknotete elektronische Musik behaupten müssen. Vieles wird nur angedeutet, manches verschleiernd interpretiert („Mama“, Heintje). Hinter dem Projekt stecken Ralf L. Wehowsky, Mitglied bei P16.D4, und Stephen Meixner von Contrastate, die das Album zwischen 2010 und 2013 produzierten. Man könnte es als den Ekel vor der Schlagerrealität bezeichnen, der insbesondere Wehowsky zu radikalen Mitteln wie Cut-up, Überlagerungen, Verstümmelungen, Verschiebungen greifen ließ. Hier hebt sich das Paradoxe auf: im Resultat erscheint alles logisch.
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