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INVASION

Neue Visionen

INVASION

Nach dem Tod seines Sohnes und seiner Frau besteht Josephs Leben aus automatisierten Gewohnheiten als er auf einem seiner Friedhofsbesuchen Nina (Heike Trinker), die Cousine seiner verstorbenen Frau, kennenlernt. Sie unternehmen viel miteinander, wodurch er weitere Personen aus Ninas Familie kennenlernt: ihren Sohn Simon (David Imper), einen freiberuflichen Ken-do-Trainer, seine exotisch schöne wenngleich geheimnisvolle Ehefrau Milena (Anna F.) und ihren Sohn Marco, sowie Ninas Lebensgefährten Konstantin (Merab Ninidze) mitsamt seiner undurchschaubaren Geschäftspartner. Den spirituell angehauchten Konstantin umgibt eine unheimliche Aura, die sich unvermittelt breit macht. Schon bald ziehen sie zu Joseph in seine geräumige Villa am Stadtrand. Mit geballter Anstrengung wird die Behausung wieder wohntüchtig gemacht und rauschende Feste gefeiert. Joseph, der die Gesellschaft seiner Mitbewohner zunächst geniest wird zunehmend misstrauischer, da er nicht mehr Herr der Lage ist. Als er vergeblich versucht seine Dauergäste zum Gehen zu bewegen wird Joseph klar, dass er aus seiner Lethargie erwachen muss und um sein Leben kämpfen – mit allen Konsequenzen. Die Literatur- und Filmgeschichte ist voll von Werken in denen vermeintliche Helden mit einer nahenden Gefahr ‚von außen‘ konfrontiert werden und sich ihr stellen müssen. Was könnte also ein Film mit dem selbstredenden Titel INVASION an Neuerung bringen? Auf einer persönlichen – psychologischen Ebene, geht es hierbei um die Geschichte eines Witwers, der mit der plötzlichen Leere in seinem Leben umgehen muss, indem er die Nähe anderer Menschen zulässt und ihnen sein Vertrauen schenkt. Auf einer kollektiven – gesellschaftlichen Ebene, wird der Versuch unternommen, die deutsche Gastgebermentalität auf ihre Mentalität hin zu überprüfen und Möglichkeiten des Zusammenlebens mit anderen Nationen abzuklopfen. INVASION verfügt über ein starkes Ensemble mit – allen voran – Burkhard Klaußner (‚Goethe‘, ‚Das weiße Band‘) Heike Trinker (‚Unter dir die Stadt‘) und Merab Ninidze (‚Mein bester Feind‘, ‚Nirgendwo in Afrika‘), überzeugt aber auch durch ein komplexes Geflecht an Räumen und Orten, das fast schon als Darsteller fungiert.

DE 2012, Regie: Dito Tsintsadze
Darsteller: Mit Burkhard Klaußner, Heike Trinker, Merab Ninidze u.a.
Kinostart: 28.02.2013
Weitere Infos: www.neuevisionen.de

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