POP(PE)´S TÖNENDE WUNDERWELT

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Eine wundervolle LP in transparentem Vinyl – so kommt „Espiritus del desierto, yo os invoco“ (bluNoise Records / Alive), VÖ numero 7 von SCHWARZ, daher. Schwarz war ursprünglich ein Solo-Project des Spaniers Alfonso, ist mittlerweile jedoch ein Trio. Musikalisch bedeutet das knarzende Elektro-Kraut-Sounds aus Spanien, die mit psychedelischen Wänden aus Gitarren getränkt sind. Schwere Geschütze in teilweise gebremstem Tempo! ****
THE FAST FORWARDS kommen aus Schweden, und sind „Lost In The Light“ (Rockhit Records / Alive), d.h., dass junge Stockholmer Quartett fließt zwischen Indie-Pop, Dark Wave-Sounds und 80er Reminiszensen hin und her, bevor es, „Enough Is Enough“ gar zu veritablen Grunge-Rockern übergeht. ***
„Imaginary Future“ (GAEA Records / Cargo) ist das Debut-Thema des finnischen Quintetts FRENCH FILMS, dass sich darauf aber eher den traditionell-englischen (New) Wave-Themen widmet. Fans von Echo & The Bunnymen werden daran ihre wahre Freude haben! ***
RAZIKA kommen aus der norwegischen Stadt Bergen, sind gerade einmal 19 Jahre alt, und debutieren mit ihrem „Program 91“ (Smalltown Supersound). Die 4 Mädels zelebrieren einen schönen Skandie-Girlie-Ska-Pop, der lustige kleine Melodien mit englischen / norwegischen Texten generiert. Fein anzuhören, jedoch subjektiv mit etwas zu wenig Tiefgang. Aber der Katzenjammer-Hype wird sie im Strom locker mittragen... ***
BORN CRAIN ist das Projekt des Belgiers Born Meirlaen, der sein drittes Album „Anatomy“ (Ferryhouse / Warner Music Group) scheinbar ganz dem Soft-Pop mit Piano, Drum & Dran widmet. Mainstream? Subjektiv massenkompatibel, aber recht langweilig. *
Von Kansas City nach London emigriert ist PINEY GIR, die auf ihrem „Geronimo!“ (Damaged Goods / Cargo) britischen Endachtziger-Wave-Pop a la Primitives zelebriert, diesen mit amerikanischen Blondie-Anleihen mixt, und als Krönung noch einen Schuss lieblichen Western-Sound draufgibt. Merkwürdig. ***
„Find North“ (Monkey Records) von ECHOREV aus Boston frönt dem gepflegten, hypnotischen Dark-Folk. Elektrisierend, melancholisch, temperamentvoll bis getragen. Gut, dass. ***
Ebenfalls aus den USA stammen BUTCH WALKER & THE BLACK WIDOWS. „The Spade“ (LoJinx / Broken Silence) birgt typischen Petty-Wüstenrock in sich, und lässt es auch nicht an Stadion-Mitgröhl-Hymnen nicht fehlen. Da hilft auch die Prise Glam nix mehr... Sorry! *
Wenn schon Mainstream, dann eher in der poppigen Variante a la „Lovestrong.“ (Atlantic), wo die blutjunge CHRISTINA PERRI u.a. ihre US-Platin-Single „Jar Of Hearts“ zum Besten gibt. Absolutely here today, but maybe gone tomorrow! ***
Richtig geilen Underground-Stoff haut uns ALUMINIUM BABE um die Ohren. „Illegal“ (Lucero Records) ist eine wilde, tanzbare Mixtur aus Trash, Glam und „Was-weiss-ich-nicht-noch-alles“. Die ehemaligen Mitglieder der Ex-New Yorker Band leben mittlerweile in Milwaukee sowie verstreut in ganz Europa (in Alicante, Berlin, Grenoble). Sängerin Anna wohnt in Stockholm. ***
Frisch aus deutschen Landen kommt das Spermbirds-Genepool-Projekt BUNGALOW 7 mit „We Are Here“ (Rookie Records) daher. Nach dem wunderbaren Intro erklingen Orgeln und Powerpop-Knaller. Die 60er werden zu 80ern, ohne 70er zu vergessen. Punkig bis Blondiesk (dank Sängerin Katrin Bärmann). ****
Das letzte (eher sprichwörtlich denn tabellarisch!) Mini-Album kommt von MUTTERSÖHNCHEN aus HH (obwohl sie für Schleswig-Holstein am BuViSoCo teilgenommen haben). „1“ (Horst Records / Rough Trade) ist ein Elektromassaker sondergleichen! Und der „Hit“ „Essen geh´n“ erscheint dem Rezensenten hier als das tragischste Stück neuerer deutscher Musikgeschichte. Da verliert man glatt die Lust am Musikhören.... *
Da lohnt es wirklich, sich an den vertrackt-schönen, avangardistischen Tönen von „Illumination“ (Klangbad) aufzubauen, die die Herren IRMLER & WOLFARTH im Baden-Württembergischen Faust Studio einspielten. Grandios. Anders, aber (nicht) Artig! Und als LP zu haben – der Kreis schließt sich... ****

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