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PRURIENT

Bermuda Drain

(Hydra Head/Indigo)

Seit Monaten herrschte auf hydraheadlines.blogspot.com eine hysterische Vorfreude, die man in diesem Maß von dem kalifornischen Label von Ex-Isis-Chef Aaron Turner bisher nicht kannte. Das neue Album von Dominick Fernow aka Prurient zu veröffentlichen, machte alle ganz wuschig. Alleine die Kombination aus altgedientem Hardcorelabel und altgedientem Industrial-Noise-Helden versprach schon eine gewisse Spannung. Und tatsächlich kann man nun die Aufregung nachvollziehen, denn „Bermuda Drain“ ist ein Album, dass so bestimmt niemand von Fernow erwartet hätte. Gleichzeitig ist es aber derart authentisch, dass man in jeder Sekunde Fernow als Prurient erkennt. Im Vergleich zum bisherigen Oeuvre wirkt „Bermuda Drain“ ad hoc ausgesprochen zahm. Man hört Parallelen zu seiner Zweitband Cold Cave (mit Wesley Eisold auf Matador) und wähnt eine Anbiederung an die sicherlich breitere Käuferschicht durch den Hydra-Head-Stempel. Dem setzt er eine persistierende Aggressivität entgegen, die er mit für ihn untypischen und durchaus subtilen Mitteln umso verstörender vermittelt. So demontiert er die eben erleichtert gefundene Schublade kontinuierlich und tritt so lange nach, bis wir uns dem Sog der universellen Anti-Haltung nicht mehr entziehen können. 5

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