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VERGISSMICHNICHT

Schwarz-Weiß Filmverleih

VERGISSMICHNICHT

Die siebenjährige Maguerite hat allen Grund dem Erwachsenwerden zu misstrauen: Gerade hat ihr Vater seinen Job verloren und sich aus Scham der verarmten Familie gegenüber abgesetzt. Die Mutter schlägt sich den Kindern gegenüber daraufhin mit Notmärchen durch und der notwendig werdende Umzug trennt das junge Mädchen von ihrer Jugendliebe Philibert. Um sich selbst vor den chaotischen Fallstricken solcher Erwachsenenprobleme zu bewahren, verfasst Maguerite Briefe. In diesen berichtet sie über ihre Sicht der Dinge und plant, wie ein glückliches Leben auszusehen habe. Die Briefe übergibt sie einem Rechtsanwalt mit der Bitte, ihr diese zum 40ten Geburtstag zuzustellen. Als der deutlich gealterte Herr zum runden Geburtstag dann tatsächlich mit den Briefen auftaucht, hat die inzwischen so erfolgreich wie schnippische Geschäftsfrau Marguerite die Sache schon längst vergessen. Erst genervt, dann fasziniert liest sie sich nach und nach zurück in die Gedankenwelt der eigenen Kindheit und wird so gezwungen, ihre aktuellen Ziele und Ansichten noch einmal zu überdenken. So sympathisch der Gedanke an einen Briefwechsel mit dem eigenen Ich über die Jahrzehnte hinweg ist, so ist die Konstruktion dieses Plots leider doch etwas dünn geraten. Die toughe Businessfrau (hinreißend: Sophie Marceau) scheint über die Maßen angenervt, muss jedesmal erneut zur Lektüre der eigenen Briefe gezwungen werden, bevor sie sich letztendlich als gemütlicher Herzensmensch entpuppen darf. Dabei sind die auslösenden Briefe im Ton so altklug und so übertrieben mit Oblaten, Collagen, Stickern und Glitzerkonfetti verziert, dass man sie eher einer dekowütigen Hausfrau in den späten 40ern als einer 7-jährigen Autorin zuordnen würde. Außerdem orientiert sich Regisseur Samuell etwas zu deutlich an „Die Fabelhafte Welt der Amelie“, ohne jedoch den unbeschwerten Ton und die Lebhaftigkeit des Vorgängers nachahmen zu können. Insgesamt: Keine Glanzleistung.

FR 2010, Regie: Yann Samuell
Darsteller: Sophie Marceau, Michel Duchaussoy, Thierry Hancisse, u.a.
Kinostart: 23.12.2010

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