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THE ARCACIA STAIN

Die Welt am Abgrund

THE ARCACIA STAIN

Die amerikanische Metalcore-Band The Acacia Strain gehört seit 20 Jahren zu den festen Größen der Underground -Szene. Trotz ihrer langjährigen Aktivitäten, diversen Veröffentlichungen sowie Touren konnte das Quintett aus Massachusetts nie so ganz aus dem Schatten der Genregrößen hervortreten. Allerdings wissen die US-Amerikaner mit ihrem musikalischen Output konstant zu überzeugen. Auch ihr neuestes Werk „Slow Decay“ macht hier keine Ausnahme. Sänger Vincent Bennett und Bassist Griffin Landa erzählen im Interview über die Entstehungsgeschichte des neuen Albums sowie die Schwierigkeiten eine Promophase in Pandemie-Zeiten umzusetzen.

Welche Bedeutung verbirgt sich hinter dem Titel des neuen Albums „Slow Decay“?

„Als wir das Album im Herbst 2019 geschrieben und aufgenommen haben, war an die ganzen heutigen Umstände noch nicht in diesem Ausmaß zu denken. Natürlich haben uns brandaktuelle Themen wie Menschenrechtsverletzungen, die Black Lives Matter-Bewegung und allgemeine soziale Ungerechtigkeit auch schon damals umgetrieben. Mit den heutigen Entwicklungen hat der Albumtitel eine andere Aktualität bekommen, denn die Realität bricht gerade mit aller Gewalt über uns alle herein. Es ist schon bezeichnend, dass eine heavy klingende Band wie wir einen passenden Soundtrack zum aktuellen Weltgeschehen abliefert.“

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, im Vorfeld verschiedene Singles zu veröffentlichen, die dann am Ende das Albumartwork ergeben?

„Wir wollten bei diesem Release einfach ein umfassendes Paket abliefern und da ist das Artwork am Ende genauso wichtig, wie die Musik. Wir dachten, es sei eine coole Idee das Artwork nicht auf einmal in Gänze zu enthüllen, sondern Stück für Stück. Jeden Monat eine neue 7“ zu veröffentlichen hat unsere Fans bei Laune gehalten und uns zudem noch eine Menge weiterer neuer Hörer eingebracht, die erst durch dieses Konzept auf uns aufmerksam geworden sind. Und die neuen Leute haben sich dann auch viele von unseren alten Platten angehört, was ein klasse Nebeneffekt war.“

Ihr seid schon lange in der Metalcore-Szene unterwegs. 20 Jahre sind eine wirklich lange Zeit in dieser schnelllebigen Musikwelt. Wie haltet Ihr die Maschine The Acacia Strain frisch?

„Wir denken ständig über unsere Musik nach, haben neue Ideen, schreiben Riffs. Vincent bastelt durchgehend an Textideen herum, entwirft Vorlagen für Artworks und so weiter. Es kann natürlich schon schwierig sein, immer wieder einen frischen Sound zu kreieren, jedoch versuchen wir immer dem Schreibprozess natürlich zu gestalten und nichts zu erzwingen. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir mit Rise Records ein Label haben, was uns extrem viele Freiheiten lässt und uns in keinster Weise Limits setzt.“

Welche aktuellen Trends könnt ihr in der alternativen Musikszene beobachten?



„Ich denke viele Bands versuchen derzeit interessante Dinge. Die Corona-Pandemie zwingt Musiker dazu umzudenken und auch mal ungewohntes Terrain zu betreten. Jeder versucht mit anderen Mitteln diese Sache möglichst unbeschadet zu überstehen. Ich denke Bands, die keine Angst vor Veränderungen haben, sind die, die am Ende gestärkt aus dieser Krise hervorgehen werden.“


Aktuelles Album:
Slow Decay (Rise Records / BMG / ADA Warner)


Foto: Mike Watson


August 2020
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