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MASHA QRELLA

Mit Leichtigkeit

MASHA QRELLA

Sieben Jahre ist es her, dass Masha Qrellas Großtat "Unsolved Remained" erschien. Mit dezenten Drumloops, akustischer Gitarre, etwas elektronischem Gezirpe für die Atmosphäre und ihrem unverkennbaren Gesang unterstich die Berliner Singer/Songwriterin eindrucksvoll, dass sie eine der wenigen Künstler(innen) in Deutschland ist, die einen wirklich eigenen Sound, eine eigene Identität besitzen. Dann kam allerdings lange nichts. Bis jetzt, denn nun ist endlich ihre neue Platte fertig: "Analogies".

Zugegeben, 2009 erschien das wunderschöne Album "Speak Low", auf dem sie ihre als Auftragsarbeit entstandenen Interpretationen der Lieder Kurt Weills und Frederick Loewes veröffentlichte, auf neue Songs aus Mashas Feder mussten wir dagegen lange warten.

“Ursprünglich wollte ich mir nicht viel Zeit nehmen, aber letztlich war es so, dass ich sie brauchte”, erinnert sie sich beim Treffen mit der Westzeit in der Teeküche ihres Berliner Labels Morr Music.

“Ich wollte eigentlich bereits 2007 mal schnell eine Platte machen und dann noch einmal 2009, aber es hat nie geklappt mit der schnellen Version.”

Aus dem Wust der Ideen, der sich über die Jahre angesammelt hatte, pickte sich Masha die Songs heraus, die am besten das repräsentierten, was die neue Platte vermitteln sollte.

“Ich wollte eine gewisse Leichtigkeit”, sagt sie. Dieses selbstgesteckte Ziel erreicht sie mit ´Analogies´ spielend. Das Album klingt weniger zeitgeistig als ´Unsolved Remained´, die Instrumentierung ist organischer und nicht mehr so verspielt, Sound und Songs sind eingängig, aber nicht anbiedernd. Ein wenig darf man sich einbilden, dass daran die Arbeit an den Weill- und Loewe-Interpretationen schuld ist, denn gewissermaßen wendet Masha nun das auf ihre eigenen Songs an, was schon an ´Speak Low´ so gefiel.

“Ich mochte das Experimentelle an meinen älteren Platten eigentlich sehr gerne, aber das ging nur am Anfang und irgendwann dann nicht mehr so richtig”, glaubt sie. “Ich hätte gerne noch ein experimentelleres Album gemacht, aber daraus ist nichts geworden, und zwischenzeitlich war dann die Weill-Interpretation dafür verantwortlich, dass ich gesehen habe, wie man auch arbeiten kann und wie es total leicht geht, ohne dass man das Rad neu erfindet.”

Dennoch: Während ´Speak Low´ eine Gemeinschaftsproduktion aller beteiligten Musiker war, kehrte Masha für die Aufnahmen zu ´Analogies´ zum Solistendasein zurück. Lediglich Schlagzeuger Robert Kretzschmar von It's A Musical (und bei einem Stück Andi Haberl von u.a. The Notwist) begleiten sie auf der neuen Platte. Ein Umstand, der allerdings vor allem der langen Entstehungsphase geschuldet ist. Eine bewusste Abgrenzung von ihren zahlreichen kollaborativen Projekten, die von ihrer Post-Rock-Band Contriva bis hin zu ihrem Lesung-meets-Konzert-Duo Brokeback Mountain und darüber hinaus reichen, ist der Alleingang jedenfalls nicht, versichert Masha: “Eigentlich arbeite ich sehr gerne mit anderen Leuten zusammen. In anderen Konstellationen bevorzuge ich das ja auch immer wieder, aber meine Art Songs zu schreiben ist sehr umständlich, deshalb ist es schwer, die Leute über längere Zeit zusammenzuhalten.”

Umso mehr freut sie sich auch darauf, bei den anstehenden Konzerten im Mai und Juni die neuen Songs gemeinsam mit ihren Musikern nicht lediglich plattengetreu zu reproduzieren, sondern sie in neue Richtungen zu schubsen. Überhaupt genießt sie Kollaborationen – etwa die unlängst in Zusammenarbeit mit Krite Uhe, Michael Mühlhaus und Robert Kretzschmar entstandenen Leonard-Cohen-Coverversionen für eine Münchner Theaterproduktion – derzeit in vollen Zügen, wie sie abschließend gesteht:

“Ja, aus meinen vier Psycho-Wänden rauszukommen, die Tür aufzumachen und mit anderen Leuten zusammenzuarbeiten, das ist das, was mir derzeit am meisten Spaß macht!”

Aktuelles Album: Analogies (Morr Music/Indigo)


Weitere Infos: www.facebook.com/mashaqrella Foto: Morr Music

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