Was für eine schöne Überraschung: Die Cancer Bats kommen dieser Tage nicht nur für die Jubiläumsshows zum Über-Album ´Hail Destroyer´ zu uns (3. Mai in Köln!), sondern bringen auch noch ein neues Album mit, mit dem niemand so richtig gerechnet hat. Vor allem nicht mit dieser Qualität – präsentiert sich die Band doch wahnsinnig kompakt, energetisch und ausdrucksstark. Netterweise wurde die Journaille vorab informiert – so hatten wir die Chance, Sänger Liam Cormier Zeit ein paar Fragen zum Release zu stellen.
Hey Liam, ist Vorfreude nicht eigentlich die schönste Freude? Warum also habt ihr den Release geheim gehalten?“Ja klar, Vorfreude ist schon schön, aber wir wollten diesmal die Sache ein bisschen anders angehen. Wir haben schon immer Teaser-Videos gemacht und Vorbestellungs-Packages angeboten, aber diesmal wollten wir einfach das Album den Leuten auf einen Schlag zur Verfügung stellen. In Zeiten von Streaming und Co. ist doch alles sofort verfügbar, warum also warten?”
Ihr habt das Album auf eurem eigenen Label rausgebracht, was einerseits viel Freiheit bedeutet, gleichzeitig aber auch viel Arbeit, oder?
“Eine Menge Arbeit, aber wir haben als Band schon immer viel selbst gemacht, auch, als wir noch beim Label waren. Wir haben uns zum Beispiel immer um unsere Vinyl-Pressungen gekümmert und wie unser restliches Merchandise behandelt. Auch in Sachen Videos waren wir immer stark eingebunden, vor allem, seit Budgets für sowas quasi nicht mehr existent sind. Es hat sich also alles in diese Richtung entwickelt und wir haben auch schon länger darauf hingearbeitet.”
Das Energie-Level auf ´The Spark That Moves´ ist erstaunlich hoch. Wenn man bedenkt, dass Mike nach Winnipeg gezogen ist und ihr kaum mehr „normal“ proben konntet, ist das kaum zu glauben, dass ihr das hinbekommen habt. Was ist euer Geheimnis? Eure Freundschaft, eure Chemie, euer Selbstverständnis?
“Schön zu hören, dass die Energie ankommt. Der Grund dafür ist wahrscheinlich, dass wir alle so viel positive Energie erfahren haben in letzter Zeit: Mike und seine Frau haben ein Baby bekommen, ich bin super viel Dirt Bike gefahren, Jaye hat Holzarbeiten gemacht und Scott unzählige andere Bands aufgenommen. Als es dann ums Songwriting ging, habe ich mit Jaye einen Haufen Ideen produziert, Scott kam dann dazu und hat seinen Teil beigetragen, dann haben wir Mike ne Woche eingeflogen und wir haben alle zusammen rumgejammt und alle diese Energie einfließen lassen – und schönerweise konnten wir sie auch auf den Aufnahmen einfangen.”
Hat diese neue Art des Songwriting die Songs auf irgendeine Art beeinflusst – positiv oder negativ?
“Ganz sicher wird das die Art sein, wie wir auch in Zukunft Songs schreiben werden. Die traditionelle Art, mit allen vier in einem Raum und los geht’s – das ist einfach nicht mehr drin. Jeder, der eine Idee hat, kann damit beginnen und es weitertreiben. Dieses Album gibt uns die Sicherheit, dass es funktioniert und dass wir auch so weitermachen können.”
Angekündigt waren für diese Tage ja “nur” die ´Hail Destroyer´-Jubiläumsshows – was bedeutet euch diese Platte nun nach 10 Jahren, und was bedeutet sie euren Fans?
“Wir wussten, dass diese Shows voll mit echten Cancer Bats-Fans sein würden – also sind das auch die Leute, mit denen wir unser neues Album gerne als erstes teilen wollten! Für uns war ´Hail Destroyer´ die Platte, mit der alles etwas größer und besser wurde – und verrückter. Da s9nd Songs drauf, die uns wirklich mit den Leuten verbunden haben. Und ich kann es kaum erwarten, die alten Kracher wie ´Let It Pour´ oder ´Smiling Politely´ mit allen zu singen!”
Könnt ihr euch vorstellen, ´Hail Destroyer´ so zu erschaffen zu haben, wie jetzt ´The Spark That Moves´ entstanden ist oder auch umgekehrt?
“Die beiden Alben sind sehr unterschiedlich! Aber auf gewisse Weise sind sie sich doch ähnlich: Wir hatten enge Deadlines und hatten echt Druck, die Scheiben fertigzustellen. Und wir haben beide im Winter aufgenommen. Und nach den Aufnahmen sind wir sofort auf Tour gegangen, damals mit Gallows, jetzt mit Frank Carter & The Rattlesnakes. Haha, irgendwie fallen mir gerade immer mehr Gemeinsamkeiten auf…”
Aktuelles Album: The Spark That Moves (Uncle M)