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BERNADETTE LA HENGST

Visionäre Leere

BERNADETTE LA HENGST

(Trikont / Indigo)

Es kündigte sich nicht nur durch die üblichen Gerüchte an, nein auch zwei digitale Singles sorgten für aufgeregte Spannung. Auf eine neu "La Hengst"-Platte darf man sich immer freuen, nach Corona & Co. ist das Entzücken aber besonders groß – schließlich ist in den vergangenen harten Monaten so manches KünstlerGlück in prekäre Scherben zerfallen. Aber BLH is back, sie ist eine Kämpferin, die die gerade erwähnten Widrigkeiten (auch) als Material versteht. Der Song "Systemrelevant" (den wir vom 21er Banda Comunale-Album kennen - schon damals "featuring Bernadtte La Hengst") ruft uns - als funky DeutschRap inszeniert - die Verlogenheit des selbstzufrieden Krankenschwestern beklatschenden Bürgertums, mehr noch aber die der systemisch Verantwortlichen in Erinnerung. Kunst & Kultur (auf jeden Fall die jenseits des absoluten mainstreams) bekamen während des lockdowns unmissverständlich klargemacht, welchen Stellenwert sie haben: nicht systemrelevant. Vorher zeitigte die "Visionäre Leere" schon andere Einsichten, etwa die gesellschaftlich wie privat keinesfalls selbstverständliche Erkenntnis "Ich gehöre niemandem außer mir". Dann – BLH ist (wie ich) in dem Alter, in dem die Kinder aus dem elterlichen Nest flattern – hat sie kurz einen "Mamablues", die wundervolle hookline der schon von den erwähnten digitalen appetizern vertrauten Hymne "Łužyca du visionäre Leere" haben wir da immer noch im Ohr (mit dem dort zu hörenden "Chor der Statistik" probt BLH gegenüber meines Berliner Domizils am "Allesandersplatz" regelmäßig "utopische Lieder über die Zukunft der Stadt, die Klimakrise und ein Europa der Vielen"). An die guten alten TrashBeatPop-Zeiten gemahnt "Allée de la liberté", aber auch Sanfteres weiß BLH souverän zu meistern – da haucht sie dann schon mal mit sich selbst im Chor. Und obwohl sie mehr als 2/3 ihrer MusikKarriere solistisch unterwegs war/ist – wie klasse in den 90ern ihre phänomenale Band "Die Braut haut ins Auge" war, merkt man am dieses wundervolle Album beschließenden re-make (bzw. update) vom Braut-Klassiker "Was nehm ich mit wenn es Krieg gibt?" - hier als gemeinsam mit ihrer Tochter gesungene, ergreifende KlavierBallade. Auf dem Cover steht BLH übrigens in der (Lausitzer Tagebau-?)Wüste und gießt grundoptimistisch ihre Vox "Apache II"-Gitarre (ich finde diese Dinger mit eingebautem Verstärker und Rhythmusmaschine ja grottenhässlich, aber das tut nichts zur Sache) – sie erfüllt die Leere mit (ihrer) Vision von einer lebenswerten Zukunft. Für alle. Das geht "Nur ohne Angst". BLH weiß es schon lange und erinnert uns nochmal: "Nur ohne Angst sind wir frei"! 5
Weitere Infos: www.lahengst.de

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