TINDERSTICKS

City Slang/Universal Music

Es sind Alben wie diese dunkle Instrumental-Mahnung, die aus den samtweichen Herzensbrechern um Stuart A. Staples eine wirklich große Band machen. Ohne Rücksicht auf Marktmechanismen bringen die Tindersticks nun jene düsteren soundscapes aus nachbearbeiteten Orchesteraufnahmen auf den Markt, mit denen sie auf Einladung des flandrischen Weltkriegs-Museums in Ypern die dortigen Räume erfüllten. Dem Wunsch der Kuratoren folgend, entstanden loopartige Streicher- und Bläsersequenzen, die ohne fühlbare Fixpunkte wie Beginn oder Ende träge dahinfließen. So wird die bedrückende Stimmung des monatelangen, hier erstmals auch mit Giftgas geführten Stellungskrieges vor 100 Jahren zurückhaltend und doch sehr bestimmt transportiert. Fernab jedes Klischees rühren Staples & Co. an verdrängten Erinnerungen und unterstreichen, dass Schönheit nicht aus dem Unfaßbaren geboren werden kann, die Beschreibung des Schreckens aber auch nicht zwangsläufig hässlich sein muß. 4
Weitere Infos: www.tindersticks.co.uk

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