07.04. Volksbühne Berlin
Schon vor über 20 Jahren bot die Volksbühne dem NSK-Staat eine temporäre Heimstatt, inzwischen ist ein Laibach-Konzert eine Art Veteranentreffen, was man bedauern sollte - Menschen unter 30 können mit dem großen Verwirr- und subtilen Aufklärungsspiel der Slowenen offenbar wenig anfangen. Die Zahl der Uniformträger im Publikum hatte deutlich abgenommen, aber T-Shirts aus dem gesamten Spektrum von Death In June bis Dead Can Dance wurden stolz auf z.T. wohlgerundeten Bäuchen spazieren getragen. Die Volksbühnentechnik ist Garant für einen Supersound und für Photonenschleudern und die Filmprojektionen ist auch hinreichend Platz - der erste, aus dem gesamten Spectre-Album bestehende Teil konnte so in seiner ganzen Perfektion glänzen. Nach exakten 20 Minuten "Intermezzo" ging es mit einer setlist weiter, für die nur einige MIDI-files der letzten Tour nachgeladen werden mussten - im Vergleich zur "Iron Sky"-Präsentation gab es nur wenige Abweichungen. Das 30 Jahre alte "Brat Moi" klang aus heutigen Maschinen leider zu sauber, aber der abschließenden Aufforderung "Tanz mit Laibach" kam der bis zum Oberrang gefüllte Saal nur zu gern nach.