Eigentlich wollte Annie Braddock (Scarlet Johannson) nach der Schule Anthropologie studieren. Nur ihrer Mutter zuliebe, die sich für Ihre Tochter einen „sicheren“ Job wünscht, hat sie gerade ihr BWL-Studium abgeschlossen. Direkt die erste Bewerbung jedoch wird zum Fiasko, und Annie muss sich mit der Frage auseinandersetzen, ob sie tatsächlich als Kostümchenpuppe enden möchte. Als sie kurz darauf dem kleinen Grayer und dessen sichtlich überforderter Mutter in die Arme läuft, scheint sich die Lösung von Annies Problem von selbst aufzudrängen: Sie lässt sich als Kindermädchen für Grayer engagieren, schafft sich so wertvolle Bedenkzeit um Zukunftspläne zu schmieden und kann gleichzeitig in der High-Society der Upper-East-Side anthropologische Studien anstellen (stellt sie sich zumindest wohlig grinsend vor). Allerdings erweist sich die Feldforschung bald schon anstrengender als gedacht. Annie muss feststellen, dass der soziale Status einer Nanny ungefähr jenem eines Feldhamsters entspricht, wobei dessen Arbeitsaufwand geringer und dafür sein Freizeitausgleich überproportional höher ausfallen dürfte. Nicht nur die Querelen mit dem quengeligen Kind entnerven Annie, mehr noch wird ihre Geduld durch die arrogant egozentrische Mutter Mrs X (als Nervensäge sehr überzeugend: Laura Linney) auf die Probe gestellt. Glücklicherweise kann Annie sich bei dem schicken Nachbarn Hayden (Chris Evans) und ihrer Freundin Lynette (Alicia Keys) ausweinen, sich die Sache noch mal überlegen und den Zuschauer dabei unterhaltsam auf die Defizite im typischen Upper-Class-Haushalt New Yorks aufmerksam machen.
USA 2007, Regie: Shari Springer Berman & Robert PulciniDarsteller: Scarlett Johansson, Laura Linney, Alicia Keys, u.a.
Kinostart: 14.08.2008
Weitere Infos: www.nanny.centralfilm.de