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KÜSS MICH BITTE

Arsenal Filmverleih

Regisseur Emmanuel Mouret hat für diesen Film nicht nur das Drehbuch geschrieben und die Schauspieler durch die Gegend gescheucht, sondern sich gleich selbst eine Hauptrolle verpasst. Kein Wunder also, dass er seine Motivation, einen Liebesfilm zu drehen, nachträglich nüchtern analysiert: „(…) vor allem hatte ich Lust auf einen Film voller Verlangen und Begehren. Das klingt etwas trivial, aber so ist es eben“. Für die Zuschauer jedenfalls ist es ein echter Glücksfall, dass Mouret seinen trivialen Neigungen nachgeht, denn die Geschichte die er sich ausgedacht hat, gehört vielleicht zu den feinsinnigsten Komödien über Begehren und Sex, die in den letzten Jahren entstanden sind. Die Handlung: Während einer Dienstreise in Nantes begegnet eine junge Frau einem Mann. Die beiden lernen sich kennen, verbringen den Abend zusammen, aber als er sie zum Abschied küssen möchte, hält sie ihn davon ab. Zur Begründung erzählt sie die Geschichte eines Kusses mit schrecklichen Folgen. Zumindest ist das die nette Umschreibung. In Wahrheit geht es um eine Geschichte über Sex aus Nettigkeit und die Probleme die es bereitet, Freundschaft, Liebe und Treue unter einen Hut (bzw. in ein Bett) zu bekommen. Wir lernen dabei, dass auch slapstickhaft schüchterner Beischlaf den Lauf der Welt verändern und dass es in Ordnung sein kann, seine Exfreundin in Liebesdingen im Hilfe zu bitten (oder eben auch nicht). Ob diese Geschichte auch den Lauf der Dinge für die Erzählerin und den Zuhörer verändert, bleibt dabei bis zum Ende spannend denn Mouret balanciert zwischen Rahmen- und Binnenhandlung wie ein ausgefuchster chinesischer Seilakrobat

FR 2007, Regie: Emmanuel Mouret

Darsteller: Virginie Ledoyen, Emmanuel Mouret, Julie Gayet, u.a.

Kinostart: 07.08.2008



August 2008
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