Clash der Kulturen im Rheinland: Jan möchte die Deutsch-Italienerin Sara heiraten, doch während er sich eine ruhige Hochzeit im engsten Freundeskreis vorstellt, hat sein Schwiegervater in Spe, Antonio Marcipane, bereits die gesamte Verwandtschaft auf eine große Familienfeier in Italien eingeschworen. Sowohl Sara als auch seine Eltern sind einer Feier in italienischer Sonne gegenüber nicht abgeneigt und so muss Jan wohl oder übel zustimmen. Zwei Wochen vor dem Termin fährt er also mit Familie Marcipane in das verschlafene Städtchen, in dem die zukünftigen Verwandten wohnen. Doch dort geht alles schief, was schief gehen kann: Das Amt verweigert die nötigen Papiere, dank strikter Geschlechterteilung bekommt er Sara kaum noch zu sehen und die Verwandten glauben ohnehin, dass Jan den bösen Blick hat. Er wird in die Zwistigkeiten der verfeindeten Dorfclans verwickelt, sieht sich als Marionette für die Versöhnung zwischen Antonio und dessen Geschwistern benutzt und steht schließlich kurz davor alles hinzuwerfen. Erst ein Ehekrach seiner zukünftigen Schwiegereltern gibt Gelegenheit, die Situation zu überdenken. Bei der Verfilmung des gleichnamigen (teilweise autobiographischen) Romans von Jan Weiler gelingt Neele Leana Vollmar der recht schwierige Spagat, das Komikpotential der vertrauten Italien-Klischees einerseits voll auszureizen und ihnen gleichzeitig den Wind aus den Segeln zu nehmen. Christian Ulmen leidet also als waschlappiger Deutschländer unter den Anfeindungen der plappernden Italiener und der italienische Filmstar Lino Banfi spielt im Gegenzug so überzeugend den perfekten Immigranten Antonio, dass man kaum glauben mag, das der resolut deutsch radebrechende Herr eigentlich kein Wort Deutsch spricht.
D/IT 2009, Regie: Neele Leana Vollmar
Darsteller: Lino Banfi, Christian Ulmen, Mina Tander, u.a.
Kinostart: 06.08.2009
Weitere Infos: ww.maria.film.de