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TAKING WOODSTOCK

Tobis

Etwas verspätet zum 40jährigen Jahrestag des Woodstock-Festivals und zusätzlich zu den remasterten CDs und DVDs beschert uns Ang Lee einen Gedenkfilm aus ungewöhnlicher Perspektive: Taking Woodstock orientiert sich an der Autobiographie von Elliot Tiber, der als junger Mann das Festival in sein Heimatdorf White Lake locken konnte. Tiber führte zu der Zeit das heruntergekommen Motel seiner Eltern. Er hörte davon, dass ein geplantes Open-Air-Konzert am ursprünglichen Veranstaltungsort von den Anwohnern verhindert worden war. Da Tiber sich für ein Theaterfestival (er war praktischer weise Vorsitzender der örtlichen Handelskammer) eine Genehmigung besorgt hatte, witterte er seine Chance, das Motel durch den Ansturm auf ein Musikfestivals sanieren zu können. Er kontaktierte die Woodstock-Planer und fand sich bald darauf im Sturmauge des größten Rockkonzerts der 60er Jahre wieder. Tiber berichtet sehr anschaulich, welcher Kulturschock seine Kleinstadtnachbarn angesichts der progressiven Musikliebhabermeute traf und wie die Zuschauerströme noch vor Beginn des Festivals so ausarteten, dass der Festivalbereich schon bald zum Notstandsgebiet erklärt werden musste. Im Film beginnt die Handlung leicht satirisch überzogen. Demetri Martin spielt Elliot Tiber als verzweifelten aber höflichen Fels in einer Brandung aus Dorfstarrsinn. Sobald sich jedoch der gigantomane Wahnwitz des Musikspektakels ausbreitet, verblasst jede Schrulle der Dorfbewohner dagegen zur liebenswerten Eigenart. Da sich danach alle Probleme in Wohlgefallen auflösen, kämpft sich der Film nachher mit einige Längen. Trotzdem insgesamt sehenswert.

USA 2009, Regie: Ang Lee

Darsteller: Demetri Martin, Emile Hirsch, Jonathan Groff, u.a.

Kinostart: 03.09.2009
Weitere Infos: www.takingwoodstock.de


September 2009
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