(Rowohlt Verlag; Taschenbuch; 398 Seiten; 13,00 Euro)
Manchmal braucht es einen Sichtwechsel, um die Präsenz des Lebens wahrnehmen zu können. So, oder ähnlich geht es auch Commissario Marconi, als er unverhofft mit dem Tod seines Bruders und dessen zurückbleibenden Kindern konfrontiert ist. Beide Elternteile verstorben. Ein Onkel, der sich lieber an der Oberfläche bewegt und deshalb in vertrauten Fahrwassern seiner Heimat München bleiben möchte. Marconi tut sich schwer den Wunsch seines verstorbenen Bruders nachzukommen. Sankt Peter Ording und die raue Nordsee überfordern und reißen parallel dicke Gefühlsmauern ein. Ein tiefer Schmerz verleiht wahrlich Flügel, sodass Marconi neuer Dienststellenleiter der kleinen nordfriesischen Wache wird. Sein erster Fall stellt ihn auf die Probe. Ein toter Krabbenfischer, erlegt mit einer Harpune. Was haben ein Buchclub, die Wüste Saudi Arabiens, GreenWashing und zerplatzte Träume miteinander zu tun? Alles kommt auf die Perspektive an. Ein durchaus gelungener Kriminalfall in der schönen Landschaft Nordfrieslands. Daniele Palu schafft es gekonnt den besonderen Charme von Sankt Peter Ording und der Nordseeküste einzufangen und mit seinem journalistischen Können zu verknüpfen. Als Stadtschreiber in Otterndorf hat Palu, im vergangenem Jahr, weitere Einblicke in die Ursprünglichkeit des ländlichen Lebens am Meer gegeben.Weitere Infos: https://www.rowohlt.de/buch/daniele-palu-marconi-und-der-tote-krabbenfischer-9783499012259