(Ventil; Klappenbroschur; 385 Seiten; 30,00 EURO)
„Futoromania“ ist eine Sammlung von Texten über Musik, die zu ihrer Entstehungszeit die Zukunft vorauszuahnen schien. Dabei ist der Titel eine Anspielung auf „Retromania“, einem weitgehend negativen Konzept, das ein kulturübergreifendes Unbehagen beschreibt. Wobei das Hauptaugenmerk auf dem Hang der Musikszene zu Recycling und Wiederholung der eigenen jüngsten Vergangenheit liegt. „Futuromania“ dagegen ist die positive Umkehrung von „Retromania“ – es gibt kein Unbehagen. Dafür jedoch eine eventuell gefährlich übersteigerte Lebendigkeit, der sich auf alles in der Gegenwart bezieht, dass plausibel als „der gegenwärtige Sound von morgen“ betitelt werden könnte: In „Futuromania“ schreibt Autor Reynolds über Musik, deren elektronische oder digitale Klänge wie ein Vorgriff wirken auf das, was eines Tages zum Mainstream gehören wird. Diese Musik, erschaffen von Giorgio Moroder und Donna Summer über Kraftwerk bis hin zu Daft Punk, übt trotz der verstrichenen Zeit ihrer Produktion eine beeindruckende Faszination aus. Sounds als (ehemalige) Monumente der Zukunft, ungeachtet dessen, das ssie -verknüpft mit persönlichen Erinnerungen- ein Gefühl von Wehmut hervorrufen können. Denn morgen ist heute schon gestern.
Weitere Infos: https://www.ventil-verlag.de/titel/1920/futuromania