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JAKOB J. KENDA

Appalachian Trial

(Drava, 514 S., 21,00 Euro)

Jakob Kenda ist promovierter Literaturwissenschaftler, Schriftsteller und leidenschaftlicher Wanderer, erfahren wir im Klappentext. Und er ist Übersetzer. Er hat Harry Potter ins Slowenische übertragen, was es ihm vielleicht – zumindest aus materieller Sicht – ein wenig erleichtert hat, seinen persönlichen WanderTraum umzusetzen. Der "Appalachian Trial" verläuft über 3.500 km durch nicht weniger als 14 US-Bundesstaaten und ist mit respekteinflößenden 142.000 Höhenmetern gespickt. Er beginnt am Springer Mountain in der Nähe von Atlanta (Georgia) und endet kurz vor der kanadischen Grenze am Mount Katahdin in Maine (oder umgekehrt – die unterschiedlichen Laufrichtungen und -Philosophien werden ausführlich diskutiert). Kenda schildert so wortreich wie -gewandt seine Eindrücke beim Durchstreifen der Natur(wunder), erzählt von seltsamen und von liebenswerten Begleitern, philosophiert über die Eigenheiten der Bewohner der durchquerten Orte (vielen begegnet er nicht - der Trail verläuft über lange Strecken durch relativ dünn besiedelte Gegenden und ist doch meist recht gut gepflegt) und die der US-Amerikaner im Allgemeinen. Dabei schwankt er auf eine angenehm distanzierte und doch sehr engagierte Weise zwischen Be- und Verwunderung, schildert die Tristesse des Landes und der Landschaft ebenso wie seine Großartigkeit. Und wer – wie Kenda – zur kontemplativen Unterhaltung auch mal auf Musik von Alfred Schnittke zurückgreift, sammelt bei mir zusätzliche Sympathiepunkte. (Nicht nur) Deshalb: auch wenn die über 500 Seiten dieser Reisebeschreibung sehr viel zu sein scheinen, möchte ich keine einzige davon missen.
Weitere Infos: www.drava.at/buch/appalachian-trail


Februar 2023
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