(wbg Academic; 416 Seiten; 50,00 Euro)
Ist es an der Zeit, dass der Mensch, die Menschheit, sich zurücknimmt. Sich in der Nahrungskette wieder an anderer Stelle eingliedert? Ja, meint zumindest Corinne Pelluchon und zeichnet eine Existenzphilosophie für das 21. Jahrhundert. Eingebunden zwischen Tierwohl, Ökologie und Umweltschutz finden wir eine Wesenheit vor, die Ethik in den Mittelpunkt setzt und somit Prioritäten neu beleuchtet. Dem Humanisten ist jedes Leben wertvoll. Damit einhergehend ist es nur konsequent, einen neuen Gesellschaftsvertrag zu formulieren. Es geht hier in erster Linie darum, aus der Oberflächlichkeit der Betrachtung in die Tiefe des philosophischen Seins hinabzusteigen. Alles, was zugeführt wird, wird auch wieder abgeführt. Alles was abgebaut wird, wird jedoch nicht unmittelbar wieder aufgebaut. Das das zu Ungleichgewicht und somit zu Schwankungen des sozial-ökologischen Gefüges führt, ist schlussendlich unabdingbar. Pelluchon schafft einen wissenschaftlichen Raum, der einen über die Jahrhunderte andauernden Diskurs nach gerechter Umverteilung der Ressourcen zum Wohle aller Lebewesen eröffnet. Natur und Mensch im Einklang. Diese Wertschätzung alles Lebendigen sieht sie als Chance, die Demokratie neu zu erfinden. Eine Frage, die sich hier zu stellen erlaubt sei: Wann wird der Mensch den Kipppunkt erreichen, an dem die Vernunft über Unvernunft siegt, und Corinne Pelluchon aufatmen kann? Ein Aufatmen, welches bedeutet, dass die Ethik der Verwundbarkeit unsere pure Existenz als Person anerkannt hat, sodass nun das transformierte Ich als Teil der Gnosis lebt. Geschafft. Das Interesse des Einzelnen steht hinter dem Interesse der Allgemeinheit. Eine Ethik der Wertschätzung ist eine Ethik, die den Schatz im Verborgenen hebt. Ein Schatz der sich Leben nennt. Dieses Buch geht mit voller Wucht ins Gewissen!Weitere Infos: https://www.wbg-wissenverbindet.de/shop/30714/wovon-wir-lebenw