(Wolke Verlag, 192 Seiten, 28 Euro)
Diese Ausführlichkeit hätte man wohl nicht erwarten dürfen. Peter Brötzmann lässt in seinem langen Gespräch mit Gerard Rouy – in Englisch – kaum etwas aus einer musikalischen Lebensgeschichte aus. „Wir dachten, wir könnten die Welt ändern“ zeigt sich als Kaleidoskop des Aufbruchs in eine musikalische Welt, die sich komplett von der davor existierenden unterscheidet: Freejazz in ganzer Radikalität und Experimentierlust. Peter Brötzmann spricht über Freundschaften (mit Mischa Mengelberg und Sonny Sharrock), über die Jahre beim FMP-Label und über Kunst. Im Kapitel "The horns" spricht Brötzmann jeden Saxophonisten aus der Seele und macht neugierig auf die Instrumente, die in seinem Schrank stehen. Was denkt einer wie er über die Zukunft? „Es ist nicht die Frage, wohin die Musik geht sondern es geht tatsächlich um die Frage, wohin die Musik gehen kann.“ Fotografien und ein Blick auf Brötzmanns Malereirunden ein Konversationsbuch ab, in dem die penibel erstellte Discographie keine offenen Fragen hinterlässt.