SVEN „KATMANDO“ CHRIST

(160 Seiten plus CD, München 2012, Trikont)

Tafelmusik ist ja nun keine neue Erfindung. Es werden einfach Essen und Musikhören in einen Zusammenhang gestellt. Hochzeiten dieses Genres waren das 16. und 17. Jahrhundert. Doch könnte Tafelmusik auch heutzutage wieder in schwer in Mode kommen. Populäre Musik ist zudem voll von Liedern. Gerade kein Beispiel zur Hand? Voilá: Bo Diddley und sein „Soul Food“, Jr. Walker&The All Stars und ihr „Home Cookin’“ oder Wendy Rene’s „“BAR-B-Q.“ Das sind nur einige, wenige Beispiele. Musik also gibt es genug. Und wo ist das passende Kochbuch zur Bereitung der passenden Gerichte? Da hat Bod Diddley mit „Soul Food“ das passende Stichwort bereits geliefert. Denn so heißt sie, das exakt passende Rezeptsammlung. Das einstige Arme-Leute-Essen der Nachfahren der schwarzen Sklaven, die gelernt hatten, aus dem was nun mal da war, ein Festmahl zu zaubern. Eins, dass nicht nur satt machte, sondern auch eins, das überaus lecker schmeckte und auch noch die Seele berührte. Dazu gehören auch solch gewöhnungsbedürftige Rezepte für Frittierte Schweinehaut oder Eier und Hirn. Dazu gehören natürlich auch Gumbo-Mahlzeiten aus Mississipi-Gegend, das sind würzige, mit dunkler Mehlschwitze angedickte Eintopfgerichte mit Hühnchen oder Shrimps, jede Menge Variationen von Rippchen oder auch Eichhörnchen. All’ das hat Sven „Katmando“ Christ zusammengetragen, dabei hat er manchem Tantchen und mancher Großmutter alte Familienrezepte und auch schon mal geheime Zutaten entlockt.

Nicht ganz unebkannt ist auch, dass eine solche Hommage an Sinnlichkeit und Lust des Hunger-Stillens häufig zu Kalorienkatastrophen führt. Aber um den Hüftspeck wieder abzutanzen, dazu kann die beiliegend CD auch dienen. Denn stillsitzen kann bei der Musik niemand.