(Edition Tiamat, 288 Seiten, 18 Euro)
„In den Straßen von San Francisco“ hieß eine TV-Serie in den Siebzigern, in der zwei Cops (Karl Malden und Michael Douglas) in der hippen Hippie-Stadt diverse Verbrecher jagten. Daran erinnert der Titel des Buches „In den Straßen von Los Angeles“, in dem Ry Cooder, Gitarrist, Produzent und Erfinder des Buena Vista Social Club, Geschichten vom Leben außerhalb des Glamours erzählt. Wie die über den Zahntechniker und Steel-Gitarristen Sonny Kloer, der seinem Freund Ray in Chavez Ravine (ein armes mexikanisch-amerikanisches Stadtviertel und Titel eines Albums Cooders von 2005) unter abenteuerlichen Bedingungen in Schwarzarbeit ein neues Gebiss verpasst. Cooders Story spielen in den vierziger und fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, transportieren Blues und Rock'n'Roll auf die Sprachebene der Gesellschaftsverlierer. Nicht ganz so brutal und hart wie der Film „L.A. Confidental“, aber ebenso ungeschminkt und entblößt versuchen Cooders Figuren, Fuß zu fassen im städtischen Moloch. Meistens vergeblich.