Plöttner Verlag, 464 S., 34,00 EUR
Der italienische Musikjournalist Chimenti hatte beim Schreiben dieses Buchs zwei große Probleme: zum einen kann oder will er seine philosophische (Halb)Bildung samt Hang zu barocken Sprachbildern, wuchernden Metaphern und Fremdwortkaskaden nicht verhehlen, zum anderen fehlt ihm jede Distanz zum Objekt seiner Betrachungen (dies und mehr hat Alexander Nym im Vorwort gut herausgearbeitet). Und so sind die vielen Seiten anstrengend und oft auch nur mit Ärger zu lesen. Die wortreiche Exegese der DIJ-Songs vermeidet eine kritische Analyse, das doppelbödige, gleichwohl gefährliche und (anders als etwa bei Laibach) auch nicht immer akzeptable Spiel mit Esoterik, Gewaltfantasien, Heldenkult und Runenmagie wird gar zu ergeben hingenommen. Douglas Pearce's Mishima-Verehrung bleibt genausowenig hinterfragt wie die Ursachen für den Weg aus dem Industrialumfeld in die Untiefen des rechtsesoterischen Neofolks. Die erhoffte Tiefe fehlt komplett. Leider.Weitere Infos: www.ploettner-verlag.de