(Hannibal, 224, Seiten, 39,99 Euro)
Design und Punk – das diese Kombination überhaupt? Ist das nicht ein Begriffpaar, das sich wie Feuer und Wasser gegenüber steht? Natürlich! Nein, überhaupt nicht! So extrem konträr sich das Thema anfühlt – ähnlich der Mode von Vivian Westwood, der modistischen Punk-Ikone – so richtig ist die Diskussion darüber. Ein opulenter Text- und Bildband befasst sich mit „Design und Punk“ auf den Kreativfeldern der „Posters + Flyers + Fanzines + Album Covers“, so der Untertitel. Das Buch ist eine Goldgrube für jeden, der damals Punk gelebt hat, der sich an die teils abstoßenden Poster und LP-Cover der Anarcho-Punk-Szene erinnert, der faschistoide Abbildungen in den Magazinen und Flyern erinnert, der den morbiden Charakter des Punk erinnert. Gewalt- und Kriegsszenen, die voller Brutalität das wahre Leben zeigen, zählt zu den Markenzeichen extremer Punk-Attitüden. Denn die damals prägende „No Future“-Haltung generierte eine Kunst, die das Establishment erschreckte und das sich angewidert abwandte, bis die Mode den Chick des Punk entdeckte. Woher der kam und was dahinter steckte, zeigt das hervorragend recherchierte und bebilderte Werk.