RAY DAVIES

(VS / Universal)

Als der Mann noch für The Kinks arbeitete, vor vierzig Jahren oder so, schrieb er einige Songs, die nicht nur das British Empire elektrifizierte. Er schien überhaupt keine Kreativitätsstaus zu entwickeln, fast jeder seiner Songs wurde zum Hit. Das er nun erst sein zweites Soloalbum heraus bringt, überrascht etwas. Nach „Other People’s Life“ knüpft Davies an ehemalige Songwriterqualitäten an. Das erschließt sich noch nicht beim ersten Hören, die zwölf Songs wehren sich anfangs gegen schnelle Akzeptanz. Mit „Vietnam Cowboys“ ist ein kluger Opener gefunden, der Titelsong ist ein gut beobachteter Einblick in einen lebensdurstigen Aufenthaltsraum. Bei Ray Davies bekommt man Lebensgefühl gratis dazu: der Mann schaut sich um und gibt weiter, was er sieht. Und weil er das in ansprechende Klänge integriert, darf man ihn immer noch als Sprachrohr einer (mehrerer?) Generation sehr ernst nehmen.
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