RY COODER

(Nonesuch)

Als Buddy bezeichnen die Amerikaner einen Kumpel. Über einen etwas merkwürdigen dieser Art singt Ry Cooder auf seinem neuen Album. "Buddy" ist nämlich eine Katze, die in einem Koffer lebte und vor ein paar Jahren starb. Um dieses Tier herum baut Cooder seinen Songs auf, die nicht nur seine eigene Vergangenheit suchen sondern auch von einem verloren gegangenen Amerika erzählen. Es ist sicher nicht zu hoch gegriffen, Cooders einfache Melodien und Geschichten auf eine Ebene mit Pete Seeger oder sogar Woody Guthrie zu platzieren. Bezüge zur Wirklichkeit sind ihm dabei überhaupt nicht fremd – siehe "J. Edgar", mit dem ja nur der legendäre FBI-Chef Hoover gemeint sein kann. Ry Cooder und seine strikte Einhaltung einfacher Country-Blues-Regeln führen ihn zu den Wurzeln eines manchmal sehr einfach gestrickten Amerikas zurück. Was auch nicht ganz unproblematisch ist. Aber Cooder hält die Balance zwischen Hillbilly-Kitsch und anspruchsvollem Songwriting in der schon genannten Songschreibertradition.
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